# taz.de -- Friedenshoffnungen für Ukraine: Trumps Zauberstab ist kaputt
       
       > Die EU hat weder Strategie noch Ziel, und die USA im Grunde auch nicht.
       > Währenddessen machen Ukraine und Russland das, was sie seit langem tun.
       
 (IMG) Bild: Am 24. August ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine. Gefeiert wird er sogar in Montenegro
       
       Donald Trumps Aufmerksamkeitsspanne ist notorisch kurz. Wenn er etwas auf
       die lange Bank schieben will, sagt er „in zwei Wochen“. Zehn Tage ist es
       nun her, dass der US-Präsident seinem russischen Amtskollegen Wladimir
       Putin in Alaska den roten Teppich ausrollen ließ. Plötzlich schien ein
       krummer Diktatfrieden für die Ukraine in Sicht, halb Europa zusammen mit
       Wolodymyr Selenskyj eilten aufgeregt ins Weiße Haus.
       
       Was ist daraus gefolgt? Nichts. In bewährter Taktik hat Russlands Regierung
       erst mal grundsätzlich zu allem Ja gesagt und dann im Detail zu allem Nein.
       Ein Putin-Selenskyj-Gipfel? Europäische Friedenstruppen? Waffenstillstand?
       [1][Geht alles irgendwie nicht]. Und die Luftangriffe auf die Ukraine
       gingen die ganze Zeit unvermindert weiter.
       
       Wenn sich etwas verändert, dann ist es das militärische Verhalten der
       Ukraine. Sie setzt nach langer Zeit erstmals wieder zu koordinierten
       [2][Gegenangriffen am Boden an], durchbricht russische Frontlinien und
       erobert Territorium zurück – und sie verstärkt ihre Angriffe auf Russlands
       militärische Infrastruktur, vor allem den Ölsektor, der die Kriegsökonomie
       finanziell am Laufen hält. Die russische Exportpipeline nach Europa ist
       lahmgelegt, große Raffinerien und Ölterminals brennen, im Ölland Russland
       wird der Sprit knapp.
       
       Diplomatie ist eine schöne Idee. Aber Worte allein sind noch kein
       diplomatischer Durchbruch, ebenso wenig wie Waffen allein noch keinen
       militärischen Durchbruch bedeuten. Um einen Krieg zu beenden, ob
       militärisch oder diplomatisch, braucht es klare Ziele, Strategien und die
       Mittel zur Umsetzung. Moskau und Kyjiw sehen die Dinge klar: [3][Russland
       will die Ukraine unterwerfen], die Ukraine will ihre Souveränität und
       Integrität verteidigen, beide setzen Waffen und Worte ein. Die USA und
       Europa aber haben weder Ziele noch Strategie. Trump hofft und Merz
       fürchtet, dass dieser Krieg auf magische Weise im Oval Office entschieden
       wird. Aber es gibt keinen Zauberstab zum Frieden. Die Entscheidung in der
       Ukraine fällt auf dem Schlachtfeld.
       
       24 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Leben-im-russisch-besetzten-Gebiet/!6106012
 (DIR) [2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6108748
 (DIR) [3] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6108723
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Trump/Selenskyj
 (DIR) Wladimir Putin
 (DIR) Russland
 (DIR) Social-Auswahl
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Luftangriffe auf die Ukraine: „Drohnen klingen wie Mopeds“
       
       Jede Nacht überzieht Russland die Ukraine mit Raketen- und
       Drohnenangriffen, Zivilisten sterben. Die Betroffenen kennen sich damit
       inzwischen aus.
       
 (DIR) 34 Jahre Unabhängigkeit in der Ukraine: Unabhängig und erschöpft
       
       Die Ukraine feiert 34 Jahre Unabhängigkeit – doch viel zu bejubeln gibt es
       nicht: Krieg, Armut und zerfallende Infrastruktur bestimmen das Leben im
       Land.
       
 (DIR) Flucht aus russisch-besetzten Gebieten: Von Träumen, Heimweh und letzten Fotos
       
       Die russische Armee besetzt ihre Heimatstädte und Regionen in der Ukraine.
       Drei Portraits von Frauen, die im Exil versuchen zu überleben.
       
 (DIR) Ukrainepolitik in Deutschland: Im Notfall auch mit Soldaten
       
       Das Übel bleibt und verlangt den Deutschen vielleicht sogar noch mehr ab,
       wenn die Waffen erst mal schweigen. Wir müssen der Ukraine beistehen.
       
 (DIR) Erneute Angriffe auf Druschba-Pipeline: Volles Rohr, leeres Rohr!
       
       Die Ukraine hat erneut die „Druschba“-Ölpipeline angegriffen und russische
       Ölexporte gestoppt. Ungarn und die Slowakei schlagen Alarm.