# taz.de -- Umstrittene CO2-Speicherung: Potenzial sehr begrenzt
       
       > Der Chef des UBA weist darauf hin, dass unter der Nordsee nicht unendlich
       > viel CO2 gelagert werden kann. Ein Gesetz soll die Speicherung
       > ermöglichen.
       
 (IMG) Bild: Die Nordsee unter weitem Himmel
       
       Osnabrück epd/taz | Das Umweltbundesamt warnt davor, die Möglichkeiten
       [1][der CO2-Speicherung] zu überschätzen. „Das Potenzial ist sehr begrenzt,
       weil es schlicht an Kapazitäten fehlt, um beliebig große Mengen CO2 im
       Boden und in den Meeren einzulagern“, sagte der Präsident des
       Umweltbundesamtes, Dirk Messner, der Neuen Osnabrücker Zeitung am Mittwoch.
       
       Das Abscheiden und Speichern oder das Wiederverwerten von CO2 könne niemals
       auch nur annähernd ausreichen, um auf das Senken der Emissionen zu
       verzichten. „Wer annimmt, wir könnten [2][einfach weiter Verbrenner-Autos
       fahren], mit Gas und Öl heizen und fossile Energie für die
       Industrieproduktion nutzen, verkennt die Lage“, sagte Messner.
       
       Der Chef des Umweltbundesamtes geht aber davon aus, dass die
       [3][Technologien zum Abscheiden, Speichern und Wiederverwerten von CO2]
       gebraucht werden. Denn auch trotz größter Anstrengungen werde die
       Menschheit weiterhin Treibhausgase ausstoßen, die schwer oder gar nicht
       vermeidbar sind.
       
       Deutschland solle sich an den Entwicklungen beteiligen, „denn das sind auch
       wirtschaftlich relevante Zukunftstechnologien, um die Erde lebenswert zu
       erhalten“. Gleichzeitig eigneten sich die Technologien nicht als Werkzeuge,
       um auf die massive Reduktion von Emissionen zu verzichten.
       
       ## Künftige Erlaubnis
       
       Die Bundesregierung will die unterirdische Speicherung von industriell
       verursachten Kohlendioxidemissionen [4][künftig erlauben]. Das Kabinett hat
       dazu Anfang August eine Änderung des Kohlendioxidspeicherungsgesetzes auf
       den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf von Wirtschafts- und Energieministerin
       Katherina Reiche (CDU) soll die sogenannte CCS-Technologie ermöglichen,
       also die Abscheidung, den Transport und die dauerhafte Speicherung von CO2
       im Untergrund, zunächst unter der Nordsee. Der Gesetzentwurf soll zudem
       bundeseinheitliche Voraussetzungen für den Aufbau eines CO2-Pipeline-Netzes
       in Deutschland schaffen.
       
       Kritik an den Plänen gab es vor allem, weil die Nutzung der CCS-Technologie
       für Gaskraftwerke nicht ausgeschlossen wurde. Die klimapolitische
       Sprecherin der Grünen, Lisa Badum, nannte das Gesetz gegenüber der taz
       deshalb einen „Freifahrtschein für viele Industrien“.
       
       20 Aug 2025
       
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