# taz.de -- Frauen, Sport und Journalismus-Workshop: Anpassen oder eigene Fußballkultur genießen?
       
       > Die Fußball-EM der Frauen zieht nicht mal ansatzweise so viele Menschen
       > ins Stadion wie der Männerfußball. Schade – oder vielleicht doch besser
       > so?
       
       Berlin taz | Die Europameisterschaft (EM) der Frauen läuft und Deutschland
       legt einen stabilen Auftakt hin. Die Kapitänin trägt die Regenbogenbinde –
       eine Selbstverständlichkeit. Stadien sind nicht bis zum Rande gefüllt wie
       bei den Männern. Das Erlebnis ist aber vielleicht gerade deshalb ein
       besonderes. Kinder schaffen es oft, sich noch ein Autogramm von Laura
       Freigang abzuholen.
       
       In dieser Folge des Podcasts „Freie Rede“ sprechen wir über Fußballkultur.
       Es geht um die Frage, [1][ob Gleichstellung wirklich bedeutet], dass alles
       gleich sein muss – oder ob gerade im Unterschied eine Stärke liegt.
       
       Schon Kinder und Jugendliche bekommen finanzielle Unterschiede deutlich zu
       spüren. Während die meisten Frauen im Fußball eine Bezahlung fordern, die
       den Anspruch hat, ein einfaches Leben finanzieren zu können, erleben
       16-jährige Jungs bereits ordentlichen Luxus. Keine Frage, das ist unfair.
       Unter Jugendlichen, die versuchen, Profis zu werden, haben Jungs häufig
       einen Fahrdienst, Mädchen hingegen fahren mit der Bahn zum Training. Das
       sind einerseits unfaire Startvoraussetzungen, andererseits Bedingungen, die
       den Charakter junger Menschen formen.
       
       ## Kommerz, Gigantismus, Louis Vuitton
       
       Frauen gehen neben dem Fußball einer Ausbildung, einem Studium, einer
       Berufstätigkeit nach. [2][Sie führen ein weitgehend normales Leben], in dem
       sie sich auf verschiedensten Ebenen weiterentwickeln, ihren Horizont
       erweitern. Wenig Platz, um abzuheben. Ist genau das der besondere Charme
       und die Authentizität des Frauenfußballs? Bodenständigkeit müsste doch ein
       Wert sein in einer Sportart, die damit wirbt, alle zu vereinigen und
       klassenbewusst zu sein.
       
       Auf den Rängen der Männerstadien ist Platz für Pyrotechnik, Choreografien
       und Emotionen, aber auch für Frauen? Zwischen Bierbäuchen und Schlägereien
       gibt es Frauen, die sich ihren Platz erkämpfen. Auch wenn Schutzkonzepte
       für Frauen in den deutschen Stadien weitgehend Mangelware sind, werden
       Stereotype durchbrochen und einige Vereine schaffen den Fortschritt.
       
       Wie umgehen mit Kommerz, Sexismus und Queerfeindlichkeit im Sport? Was
       macht eine gute Fußballkultur aus? Zu Gast sind die Fußballfans und
       Sportjournalistinnen Selin Mercan, Nina Gessner und Inga Hoffmann. Im
       Gespräch mit der Moderatorin Wiebke Howestädt diskutieren darüber, welchen
       Herausforderungen der Frauenfußball ausgesetzt ist und ob Anpassung
       wirklich immer Fortschritt bedeutet.
       
       Der Podcast ist aus dem Workshop für Sportjournalistinnen entstanden, die
       die [3][taz Panter Stiftung im Juli 2025 zur EM] organisiert hat.
       
       14 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wiebke Howestädt
 (DIR) Nina Gessner
 (DIR) Selin Mercan
       
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