# taz.de -- Haushaltsentwurf für 2026: Die Staatseinnahmen reichen nicht
       
       > So schlecht ist der neue Bundeshaushalt nicht. Doch solange Steuern für
       > Vermögende nicht steigen, bleibt das Finanzloch bestehen.
       
 (IMG) Bild: In Bahn und öffentlichen Nahverkehr muss mehr investiert werden
       
       Es gibt immer Aufgaben zu erledigen. Sonst würde man vor Langeweile
       einschlafen. Diese zugegebenermaßen schlichte Erkenntnis ignorieren
       diejenigen, [1][die Lars Klingbeils Haushaltsentwurf für 2026 in Grund und
       Boden kritisieren]. Sicherlich gähnen große Löcher in der künftigen
       Finanzplanung ab 2027. Aber jetzt ist erst einmal anzuerkennen, dass der
       SPD-Finanzminister der schwarz-roten Koalition für das kommende Jahr einen
       soliden und plausiblen Etat-Entwurf präsentiert.
       
       Zentralen Herausforderungen wird dieser Finanzplan gerecht. Bisher leiden
       Bürger:innen und Unternehmen an der Unterfinanzierung der Infrastruktur.
       Stichwort: Verspätungen bei der Bahn. Endlich sollen nun die nötigen
       Investitionen kommen. Zumindest teilweise setzt die Regierung auch die
       richtigen Schwerpunkte. Fast die kompletten Verkehrsinvestitionen aus dem
       neuen Sondervermögen gehen an die Bahn, nicht an die Autobahn. Geradezu
       gigantische Summen soll die Bundeswehr erhalten. Einerseits schmerzlich,
       andererseits nötig wegen Putins Aggressionspolitik und weil sie sich von
       den autoritär regierten USA unabhängiger machen muss.
       
       Finanziert werden soll das alles mit zusätzlichen Krediten. Anders wäre es
       zurzeit auch nicht möglich. Zum Glück ist der Spielraum vorhanden, weil die
       deutsche Staatsverschuldung im erträglichen Bereich liegt.
       
       Parallel enthüllt die Finanzplanung jedoch, dass weitere grundsätzliche
       Änderungen anstehen. Für 2029 rechnet Klingbeil derzeit mit einem
       Finanzloch in Höhe von etwa 15 Prozent des Haushaltes. Trotz beträchtlicher
       Schulden ist der Etat langfristig unterfinanziert. Die Einnahmen liegen zu
       niedrig, die Ausgaben zu hoch.
       
       Ersteres betrifft die Steuern: Viele Privathaushalte, die es sich
       eigentlich leisten können, bezahlen zu wenig, [2][etwa im Rahmen der
       Erbschaftsteuer]. Zweitens geht es um die wachsenden Ausgaben für die
       Altersrenten: Die Zunahme ließe sich bremsen, indem die Lebensarbeitszeit
       steigt. Diese und andere Aufgaben geht die Regierung ab 2026 hoffentlich
       an.
       
       30 Jul 2025
       
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