# taz.de -- Rapid Support Forces: Miliz überfällt Dörfer in Sudan
       
       > Beim Versuch, sich die Macht in Sudans Zentrum zu sichern, tötet die
       > RSF-Miliz Hunderte Menschen. Experten fürchten eine erneute Teilung des
       > Landes.
       
 (IMG) Bild: Eine Geflüchtete, die von der RSF vertrieben wurde
       
       Kampala taz | Menschenrechtsorganisationen in Sudan beschuldigen die
       [1][paramilitärische Miliz RSF] (Schnelle Eingreiftruppe), zahlreiche
       Dörfer überfallen und niedergebrannt zu haben. Hunderte Menschen seien seit
       Beginn der Angriffe am Samstag getötet worden, rund 3.500 Menschen mussten
       fliehen.
       
       Die Attacken ereigneten sich in der Region Nord-Kordofan, mitten im Herzen
       des gewaltigen Landes. Dort verläuft derzeit die Frontlinie zwischen den
       beiden Kriegsparteien. Die sudanesische Armee (SAF) kontrolliert
       mittlerweile den Osten und das Zentrum von Sudan, [2][während die RSF-Miliz
       die südwestliche Region Darfur beherrscht]. Von dort aus versucht Letztere,
       ihre Macht auch in Kordofan zu konsolidieren. Der Krieg, der im April 2023
       in der Hauptstadt Khartum ausbrach, tobt mittlerweile im ganzen Land.
       
       In einer gemeinsamen Erklärung [3][verschiedener Menschenrechtsgruppen],
       darunter die Anwaltsvereinigung Emergency Lawyers, heißt es, die RSF habe
       am Samstag damit begonnen, die Stadt Bara anzugreifen, 350 Kilometer
       südwestlich von Khartum.
       
       In umliegenden Dörfern hätten sie die Hütten der Bevölkerung in Brand
       gesteckt und zahlreiche Menschen erschossen. Insgesamt belaufe sich die
       Zahl der Toten auf bis zu 300, zahlreiche Menschen gelten als vermisst.
       
       ## Mit Kampfdrohnen gegen Dorfbevölkerung
       
       „Es ist erwiesen, dass es in den betroffenen Dörfern keinerlei militärische
       Ziele gab“, so die [4][Erklärung von Emergency Lawyers]. Die neu ernannte
       Interim-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in Sudan, Kristine Hambrouck,
       hat die zunehmenden RSF-Übergriffe bereits Anfang Juni als [5][eklatante
       Verletzungen des humanitären Völkerrechts] kritisiert.
       
       Gegenüber der renommierten Tageszeitung Sudan Tribune berichteten Einwohner
       der Region, dass die Dorfbewohner versucht hätten, sich mit Kalaschnikows
       gegen die RSF-Truppen zu verteidigen, die daraufhin schwere Waffen und
       Kampfdrohnen einsetzten.
       
       Sämtliche Initiativen, auch aus dem Ausland, die Konfliktparteien an einen
       Verhandlungstisch zu bekommen, sind jüngst gescheitert. Diplomaten und
       Analysten fürchten, dass das [6][Land im Herzen Afrikas] in zwei Teile
       zerfällt, ähnlich wie in den nuller Jahren, als sich Südsudan nach
       jahrelangen Konflikten für von Sudan unabhängig erklärte.
       
       Die UN bezeichnen den Krieg in Sudan als weltweit größte humanitäre Krise.
       Seit Ausbruch des Krieges sind mehr als 150.000 Menschen gestorben, etwa 12
       Millionen sind geflohen. Über [7][30 Millionen Menschen in Sudan sind auf
       Hilfslieferungen] angewiesen, die Hälfte davon Kinder.
       
       15 Jul 2025
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [4] https://x.com/emergncylawyers?lang=en
 (DIR) [5] https://reliefweb.int/report/sudan/attacks-civilians-and-civilian-infrastructure-sudan-must-stop-statement-united-nations-resident-and-humanitarian-coordinator-ai-sudan-kristine-hambrouck
 (DIR) [6] /Wachsendes-Elend-in-Sudan/!6089038
 (DIR) [7] https://news.un.org/en/story/2025/07/1165392
       
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 (DIR) Simone Schlindwein
       
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