# taz.de -- Berlins CDU-Kultursenator Joe Chialo: Lappen los
       
       > Verstöße gegen das Tempolimit, Handy am Steuer: Kultursenator Joe Chialo
       > hat seit September keinen Führerschein mehr. Der CDU-Mann gelobt
       > Besserung.
       
 (IMG) Bild: Ist halt viel unterwegs: Joe Chialo
       
       Berlin taz | Berlins Kultursenator Joe Chialo macht seiner Partei CDU alle
       Ehre. Wie vor ihm schon der ehemalige Kanzlerkandidat Armin Laschet oder
       der sogenannte Nachwuchspolitiker Philipp Amthor nimmt es Chialo als
       Autofahrer mit Verkehrsregeln offenkundig nicht ganz so genau – und ist
       deshalb seinen Führerschein los.
       
       Wie er dem Nachrichtenmagazin Focus bestätigte, musste er seinen Lappen
       bereits im September vergangenen Jahres abgegeben. „Der Grund waren mehrere
       Geschwindigkeitsüberschreitungen, die sich über einen Zeitraum von fünf
       Jahren angesammelt und zu einer entsprechenden Punktezahl in Flensburg
       geführt hatten“, erklärte Chialo.
       
       Er sei als Politiker nun mal viel unterwegs. „Dabei kam es wiederholt vor,
       dass ich Tempolimits nicht eingehalten habe.“ Auch habe er am Steuer
       telefoniert. Er habe den Führerscheinentzug „akzeptiert und bewusst keine
       Rechtsmittel eingelegt“.
       
       Für einige in der CDU dürfte die Nachricht zur Unzeit kommen. Schließlich
       wird Chialo nach wie vor als [1][künftiger Kulturstaatsminister im Kabinett
       des designierten Bundeskanzlers Friedrich Merz] gehandelt. Und das, obwohl
       seine Bilanz als Senator allgemein mit dem Urteil „katastrophal“ bedacht
       wird und Kritiker:innen ihm vorwerfen, [2][den Kulturstandort Berlins
       seit seinem Amtsantritt 2023 kräftig demoliert zu haben].
       
       ## Hauptstadt der Raser:innen
       
       Was seinen Fahrstil betrifft, gelobt Chialo Besserung. Nachdem mittlerweile
       die sechsmonatige Sperrfrist abgelaufen sei, habe er „das Verfahren zur
       Wiedererteilung meiner Fahrerlaubnis bereits angestoßen“ und sei
       „zuversichtlich, bald wieder im Straßenverkehr unterwegs sein zu dürfen –
       diesmal mit einem bewussteren Blick für Tempolimits“.
       
       Berlin gilt nicht zu Unrecht als Hauptstadt der Raser:innen. Das zeigte
       zuletzt auch [3][die Auswertung der Ergebnisse von rund sechs Millionen
       Messungen] an 148 Straßen in den vergangenen zwei Jahren: Demnach
       ignorierten im Schnitt 26 Prozent der Autofahrer:innen die
       Tempolimits.
       
       Den schwarz-roten Senat bekümmert das wenig. So lehnt die Landesregierung
       flächendeckendes Tempo 30 als übertriebene Autofahrer:innenquälerei
       ab. Aber auch ansonsten heißt es in Berlin: Allseits flotte Fahrt. Für neue
       Blitzer wollen CDU und SPD jedenfalls kein Geld locker machen.
       
       25 Apr 2025
       
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