# taz.de -- Umweltverbände fordern Ansage von Merz: Kein Flüssiggas aus Russland mehr
       
       > Der deutsche Staatskonzern Sefe importiert LNG aus Russland.
       > Umweltorganisationen fordern, dass der neue Kanzler Friedrich Merz etwas
       > dagegen unternimmt.
       
 (IMG) Bild: LNG aus Russland für Deutschland sollte unstrittigerweise Unerwünscht sein, doch fehlt das Bekenntnis der neuen Regierung
       
       Berlin taz | Deutsche und ukrainische Umweltverbände fordern [1][in einem
       offenen Brief, dass der künftige Bundeskanzler Freidrich Merz (CDU)] eine
       Richtungsentscheidung gegen weitere Gasimporte aus Russland trifft. Sie
       werfen dem deutschen Staatskonzern Sefe vor, aktuell russisches
       [2][Flüssiggas (LNG)] in großen Mengen in die Europäische Union zu
       importieren und so den Krieg gegen die Ukraine mit zu finanzieren.
       
       „Mit Sorge verzeichnen wir, dass die russischen LNG-Einkäufe des deutschen
       Staatskonzerns Sefe letztes Jahr rasant angestiegen sind und dass offen von
       Politikern über eine Inbetriebnahme der [3][Nord-Stream-2-Pipeline]
       diskutiert wird“, heißt es in dem Schreiben, das die Organisationen
       B4Ukraine, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Razom We Stand, State Capture
       Accountability Project, urgewald, Umweltinstitut München und Gaswende
       unterzeichnet haben.
       
       Das Energieunternehmen Sefe ist eine frühere Tochter des russischen
       Gasprom-Konzerns. Die deutsche Regierung hat sie nach dem Überfall auf die
       Ukraine verstaatlicht. Die Organisationen kritisieren, dass die Zahl der
       russischen LNG-Lieferungen über Sefe von 8 Ladungen im Jahr 2023 auf 49
       Ladungen im Jahr 2024 angestiegen ist. Insgesamt habe Sefe im vergangenen
       Jahr 5,66 Milliarden Kubikmeter russisches LNG gekauft.
       
       Verglichen mit dem ersten Quartal 2021 sei das LNG im vierten Quartal 2024
       mit einem Preisaufschlag von 274 Prozent auf den EU-Markt gebracht worden.
       „Der Staatskonzern Sefe trägt so stark zu den wachsenden Einnahmen
       Russlands aus dem LNG-Handel bei, der mehr Geld in die russischen
       Staatskassen spült, als die Ukraine an humanitärer Hilfe von der EU
       erhält“, heißt es in dem offenen Brief.
       
       Deutschland bezieht seit 2022 kein russisches Gas mehr über Pipelines. Die
       Leitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wurden unter nicht geklärten
       Umständen gesprengt. Dabei ist mutmaßlich eine von zwei Röhren der bis dato
       nicht in Betrieb gegangenen Pipeline Nord Stream 2 intakt geblieben. Vor
       Kurzem waren Pläne des US-Milliardärs Stephen Lynch bekannt geworden, diese
       Pipeline zu kaufen. Der CDU-Politiker Thomas Bareiß hat eine Inbetriebnahme
       unterstützt.
       
       5 May 2025
       
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 (DIR) [3] /Nord-Stream-2/!t5650854
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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