# taz.de -- Unterstützung für die Ukraine: Emanzipation sieht anders aus
       
       > Aus der im März ausgerufenen „Koalition der Willigen“ ist nichts
       > geworden. Europa ist weder geeint, noch möchte es sich von den USA
       > unabhängig machen.
       
 (IMG) Bild: Keir Starmer und Emmanuel Macron am 27. März
       
       Europa als Ganzes war schon lange nicht mehr so stark und geeint“,
       behauptete der britische Premier Keir Starmer stolz, als er Anfang März die
       sogenannte Koalition der Willigen verkündete. Über 30 Regierungs- und
       Staatschefs hatten damals versucht, ein imposantes Gegengewicht zur
       Unterstützung der USA bei einem [1][möglichen Frieden in der Ukraine] zu
       organisieren.
       
       [2][Am Donnerstag findet nun ein weiteres Treffen] der
       Verteidigungsminister des Bündnisses statt – [3][handfeste Zugeständnisse]
       werden weiterhin nicht erwartet. Es wird klar: Europa ist weder stark noch
       geeint und vor allem – zu spät dran. Der Vorstoß des französischen
       Präsidenten Emmanuel Macron nach dem Telefonat von US-Präsident Donald
       Trump und Kremlchef Wladimir Putin hätte Grund genug sein müssen, Europa zu
       alarmieren. Spätestens die Rede von Vizepräsident J. D. Vance hat Europa
       dann zusammenzucken lassen. Doch seither blieb es bei medienwirksamen
       Treffen ohne klare Konsequenzen.
       
       Frankreich und Großbritannien sind bislang die einzigen Länder, die
       [4][zugesagt haben], Soldat*innen für eine Rückversicherungstruppe im
       Falle eines zukünftigen Friedens in der Ukraine bereitzustellen. Ein
       frustrierendes Ergebnis – bei mehr als 30 Bündnispartnern.
       
       ## Falsches Signal aus Brüssel
       
       Die angestrebte Unabhängigkeit von den USA scheint in weiter Ferne. In
       Paris und London hofft man weiterhin auf Rückendeckung aus Washington für
       die eigenen Truppen. Den Schutz der Luftwaffe und Warnungen der
       Geheimdienste möchte man nicht missen.
       
       Dass das Treffen nun in Brüssel bei der Nato stattfindet, schließt den
       Kreis – und sendet das falsche Signal an die USA, auch wenn diese nicht
       Teil des europäischen Bündnisses sind. Wollte man doch eigentlich seinen
       eigenen Klub etablieren.
       
       Auch Deutschland hält weiter Abstand davon: Der frisch vorgestellte
       Koalitionsvertrag ist [5][ganz im Sinne des Transatlantikers] und künftigen
       Bundeskanzlers Friedrich Merz. Man wolle die EU-Nato-Zusammenarbeit stärken
       und die Beziehungen zu den USA blieben „von überragender Bedeutung“.
       Emanzipation sieht anders aus.
       
       10 Apr 2025
       
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