# taz.de -- Vorsitz der UN-Vollversammlung: Und jetzt alle zusammen: Annalena Baerbock for President!
       
       > Die scheidende Bundesaußenministerin strebt nach den miesen
       > Wahlergebnissen der Grünen einen neuen Posten in New York an. Warum
       > eigentlich nicht?
       
 (IMG) Bild: Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) in auffälliger Robe während der Münchner Sicherheits-konferenz, 2024
       
       Ich unterstütze schon aus Nachhaltigkeitsgründen, dass Annalena Baerbock
       Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York wird. Wo bitteschön, wenn
       nicht auf der großen internationalen Bühne, sollten denn künftig die vielen
       Designer-Outfits der Noch-Außenministerin aufgetragen werden? Im Plenum des
       Bundestages etwa, wo sie viele davon schon mal getragen hat? In
       Ausschusssitzungen oder auf Elternabenden? Nein, nein!
       
       Das Patriarchat begegnet diesen weiblich gelesenen Zukunftsfragen natürlich
       mit der üblichen Ahnungslosigkeit. [1][Markus Lanz etwa echauffierte sich]
       erst vor wenigen Tagen, dass Baerbock einer anderen Frau, der
       Spitzendiplomatin Helga Schmid, den Job bei der Uno weggeschnappt hätte.
       Und findet das unfeministisch.
       
       Wie meistens, wenn Lanz und seine Geschlechtsgenossen plötzlich und
       erwartet von ihren feministischen Überzeugungen übermannt werden, versagt
       ihnen das Langzeitgedächtnis. Denn dass Baerbock nur Frauen die Karriere
       versaut, kann man ihr nun wirklich nicht vorwerfen. Schließlich hat sie
       auch schon Robert [2][Habeck seine anvisierte Kanzlerkandidatur 2021
       vermasselt]. Wer wollte da bestreiten, dass Baerbock sich die
       Geschlechtergerechtigkeit in großen Buchstaben auf die Fahnen geschrieben
       hat?
       
       Was soll zudem aus ihren very good Inglisch-Kenntnissen werden, wenn sie
       nicht in Übung bleibt? Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte der umfassende
       Lernprozess keinesfalls unterbrochen werden. Zumal Baerbock ihren Töchtern
       mit einem New-York-Aufenthalt die Möglichkeit eröffnet, des Englischen
       besser mächtig zu werden, als es ihr je gelingen wird. Der Kindsvater muss
       allerdings leider zu Hause in Potsdam bleiben. Man kann es ja auch nicht
       jedem Mann recht machen, und einer muss schließlich den Rasen mähen.
       
       In der [3][UN-Vollversammlung würde es unter Baerbocks Leitung] überdies
       sicher unterhaltsamer werden als bisher. Sie könnte beispielsweise
       chinesische Vertreter mit „ich erteile den Handlangern des Diktators Xi
       Jinping das Wort“ aufrufen. Oder den russischen Diplomaten kaputte
       Mikrofone zuweisen. Eine Frauenquote bei den Redebeiträgen einführen.
       
       Internationale Diplomatie würde verbaerbockt. Kein höfliches Geschwurbel
       mehr, sondern beherztes Anecken, wo immer sich die Gelegenheit bietet.
       Great! Baerbock for President!
       
       29 Mar 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.youtube.com/watch?v=AQpputg9YUw
 (DIR) [2] /Feminismus-bei-gruener-K-Frage/!5760834
 (DIR) [3] /Baerbock-zur-UN-Generalversammlung/!6076854
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Silke Mertins
       
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