# taz.de -- Aktionstag der IG Metall: Gut 80.000 Menschen fordern sichere Arbeitsplätze
       
       > Unter dem Motto „Zukunft statt Kahlschlag“ fanden am Samstag Demos in
       > mehreren Städten statt. Die Gewerkschaft begrüßt die schwarz-rot-grüne
       > Einigung auf ein Sondervermögen für Investitionen.
       
 (IMG) Bild: Auch auf dem Schlossplatz in Stuttgart versammelten sich mehrere tausend Menschen, um gegen Arbeitsplatzabbau zu demonstrieren
       
       Frankfurt am Main afp Rund 81.000 Menschen haben sich nach Angaben der IG
       Metall am Samstag in mehreren Städten an einem gewerkschaftlichen
       Aktionstag für sichere Industriearbeitsplätze beteiligt. Im Rahmen der
       Aktion „Zukunft statt Kahlschlag“ fanden Kundgebungen in Hannover, Köln,
       Frankfurt am Main, Stuttgart und Leipzig statt. Diese begannen
       symbolträchtig jeweils um fünf Minuten vor Zwölf.
       
       „Wir setzen mit unserem Aktionstag ein klares Zeichen für schnelles
       Handeln, beherzte Investitionen von Politik und Unternehmen und vor allem:
       Für unsere Zukunft“, sagte die [1][IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner]
       nach Gewerkschaftsangaben in Hannover. „Ohne Industrie ist Deutschland ein
       armes Land, das werden wir nicht zulassen“, hob Benner weiter hervor. Den
       Arbeitgebern warf sie vor, sie wollten nur „kürzen und verlagern“, machten
       aber „keine Anstalten, Innovationen oder Zukunft zu gestalten“.
       
       Ausdrücklich stellte sich Benner hinter die Pläne von Union und SPD für ein
       kreditfinanziertes [2][Sondervermögen für mehr Investitionen], die nach
       Änderungen auch von den Grünen unterstützt werden. „Es ist gut, dass die
       Politik gezeigt hat, dass sie verstanden hat“, sagte sie. Allerdings sei
       das Sondervermögen noch nicht beschlossen. Daher müssten „jetzt alle
       politischen Kräfte Verantwortung übernehmen, damit dieses zentrale Vorhaben
       nicht scheitert“, forderte die IG-Metall-Vorsitzende.
       
       Die IG Metall fordert die Arbeitgeber mit ihrem Aktionstag auf, sich zum
       Standort Deutschland zu bekennen. Mit Arbeitsplatzabbau,
       Standortschließungen und -verlagerungen müsse Schluss sein, hieß es im
       Aufruf zum Aktionstag. Die neue Bundesregierung müsse „schnell“ die
       Bedingungen für die Industrie verbessern und „soziale Sicherheit im Wandel“
       garantieren. Eine starke, zukunftsfähig aufgestellte Industrie sei
       „Voraussetzung für gute, fair bezahlte Arbeitsplätze und Wohlstand in
       Deutschland insgesamt“, betonte die Gewerkschaft.
       
       Mitgetragen wurde die Aktion auch von der Industriegewerkschaft IGBCE. „In
       den Grundstoffindustrien brennt die Hütte lichterloh. [3][Fast täglich
       erreichen uns Meldungen über neue Sparprogramme, Stellenabbau, Anlagen-
       oder sogar Standortschließungen“], warnte deren Vorsitzender Michael
       Vassiliadis. Er wandte sich gegen einen „Abschied auf Raten“ von der
       Industrie in Deutschland.
       
       An der Kundgebung in Hannover beteiligten sich laut IG Metall etwa 9000
       Menschen. In Köln gab es demnach etwa 23.000 Teilnehmende. Für Stuttgart
       wurde die Teilnehmerzahl mit 25.000 angegeben, für Frankfurt am Main und
       Leipzig jeweils mit 12.000.
       
       Kritisch äußerte sich der Maschinenbau-Branchenverband VDMA. So sei die von
       der IG Metall geforderte Bevorzugung tarifgebundener Unternehmen „der
       falsche Weg“, hieß es. VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann verlangte
       zudem Korrekturen an Arbeitszeitregeln.
       
       Union und SPD planen, die geltende tägliche Obergrenze für die Arbeitszeit
       von normalerweise acht Stunden durch einen wöchentlichen Höchstwert zu
       ersetzen. Dem erteilte Benner eine klare Absage. „Ich halte davon nichts“,
       sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie verwies dabei auf die
       bereits hohe Arbeitsbelastung für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
       
       15 Mar 2025
       
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