# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Auch im Frühling gibt es alte und neue Nazis
       
       > Was tun gegen erstarkenden Rechtsextremismus? Das diskutiert ein
       > Kongress. NS-Verbrecher wie Adolf Eichmann nicht vergessen, sagt eine
       > Ausstellung.
       
 (IMG) Bild: Adolf Eichmann vor Gericht 1961 in Jerusalem. In Potsdam erinnert ab Donnerstag eine Ausstellung daran
       
       Schluss mit Winter: Dass der Frühling da ist, merkt man nicht nur an den
       vielen Menschen, die mittags irgendwo in der Sonne sitzen. Auch beim
       Einkaufen wird es augenfällig: Am Wochenende wurde in der Hauptstadt der
       erste Spargel auf Supermarkt-Gemüsetheken gesichtet. Im beschaulichen
       Beelitz, Großlieferant fürs deutsche Lieblingsgemüse, ist offizieller
       Spargel-Anstich zwar erst am 10. April – aber wer sich Preise von 15 bis 18
       Euro pro Kilo leisten kann und will, mag jetzt schon zuschlagen.
       
       Mit dem Frühling nähert sich ein besonderes Datum: Im Mai wird es 80 Jahre
       her sein, dass Nazi-Deutschland vor den Alliierten kapitulieren musste. Und
       da man dieser Tage den Eindruck haben muss, dass sich immer mehr Menschen
       nach den alten Zeiten sehnen, passt die Ausstellung, die am Donnerstag im
       Potsdamer Filmmuseum eröffnet, ganz besonders gut: [1][„How To Catch A
       Nazi. Operation Finale: Die Ergreifung und der Prozess von Adolf
       Eichmann“]. Die Wanderausstellung war von 2016 bis 2020 in den USA zu sehen
       und wurde nach einer wissenschaftlichen Überarbeitung und inhaltlichen
       Erweiterungen 2024 in München gezeigt.
       
       In Potsdam wird sie bis 1. Februar 2026 als Sonderausstellung zu sehen sein
       und soll besonders ein junges Publikum adressieren. Hierfür wurde sie um
       die filmische Auseinandersetzung mit dem Fall Eichmann und dessen Bedeutung
       für die Erinnerungskultur ergänzt. Schließlich war es erst der weltweit
       beachtete Prozess gegen den „Organisator des Holocaust“ 1961 in Jerusalem,
       der sowohl in Deutschland als auch in Israel eine breite Aufarbeitung der
       bis dato weitgehend verdrängten Geschichte in Gang setzte.
       
       Wer sich fragt, was er oder sie heute gegen den wieder erstarkenden
       Rechtsextremismus unternehmen kann, sei auf die Konferenz der Rosa
       Luxemburg Stiftung [2][„Good Night, Far Right – Strategien gegen Rechts“]
       verwiesen, die ebenfalls am Donnerstag beginnt. Es berichten Mitglieder
       politischer Parteien, Organisationen und Initiativen aus Lateinamerika,
       Israel, Europa, den USA, Indien, Sri Lanka und Deutschland sowie Aktivisten
       und Aktivistinnen, die täglich mit dem Erstarken reaktionärer Kräfte
       und/oder dem Aufstieg rechtsextremer Regierungen konfrontiert sind.
       
       Zurück zum Frühling: Wer gerade festgestellt hat, dass sein Zweirad über
       den Winter abhandengekommen oder nicht mehr fahrtauglich ist, kann am
       Mittwoch versuchen, sich ein gebrauchtes neues Verkehrsmittel zu besorgen:
       Es ist wieder Fahrradauktion der Deutschen Bahn und wie immer werden
       Fundräder, deren Eigentümer sich nicht fristgerecht gemeldet haben,
       versteigert. Die Auswahl umfasst Mountainbikes, Rennräder, Pedelecs,
       Herren-, Damen- und Kinderfahrräder.
       
       24 Mar 2025
       
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