# taz.de -- Sondergipfel zu Gaza: Arabische Alternative
       
       > Die arabischen Staaten einigen sich über einen Wiederaufbauplan für den
       > Gazastreifen. Im Gegensatz zu den Vertreibungsfantasien Trumps ist er
       > völkerrechtskonform.
       
 (IMG) Bild: Kinder spielen auf Ruinen in Al Mawasi im Gazastreifen
       
       US-Präsident Donald Trump schafft, was nur wenigen gelingt: Er hat die
       Araber geeint. Alle arabischen Präsidenten, Könige und Emire haben dem
       ägyptischen Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens zugestimmt, der damit
       über Nacht zu einem arabischen Plan geworden ist. Der entscheidende Punkt:
       Der Wiederaufbau des Gazastreifens soll mit den dort lebenden über zwei
       Millionen Palästinensern und für sie vonstattengehen.
       
       Damit kontern die Araber der [1][Idee Trumps von einer Riviera des Nahen
       Ostens] ohne Palästinenser. Nicht nur die Araber, auch die UNO beschreiben
       Trumps Idee als eine Vision der ethnischen Säuberung. Die EU lehnt ihn
       ebenfalls ab. Fakt ist: [2][Der arabische Plan] ist der einzige nicht
       völkerrechtswidrige, der derzeit auf dem Tisch liegt. Das ändert sich auch
       nicht dadurch, dass Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
       ihn ablehnen.
       
       Gesucht wird nach internationaler Unterstützung für den geplanten
       Wiederaufbau. Auch Europa ist aufgefordert. Von Gesamtkosten in Höhe von 53
       Milliarden Dollar ist die Rede. Die Finanzierung ist indes nicht das
       einzige Problem. Auf der politischen Seite soll die Hamas als Verwalter des
       Gazastreifens vorübergehend durch palästinensische Technokraten ersetzt
       werden, bis die [3][Palästinensische Autonomiebehörde] übernimmt.
       
       Die Golfstaaten signalisierten Bereitschaft, einen großen Teil der Rechnung
       zu schultern, aber sie wollen Garantien, dass die israelische Armee den
       Gazastreifen nicht erneut in Schutt und Asche legt. Die Hamas zeigte sich
       willig, die administrative Macht abzugeben. Eine Entwaffnung kommt für die
       Islamisten allerdings nicht in Frage. Genau hier liegt die Crux. Der Plan
       kann nur funktionieren, wenn er von einem politischen Prozess begleitet
       wird.
       
       Einzig die [4][Perspektive auf die Zweistaatenlösung] könnte den
       militanten Gruppen den Teppich unter den Füßen wegziehen. 15 Monate
       Offensive im Gazastreifen, ohne das Ziel zu erreichen, die Hamas zu
       zerstören, sollte auch Israel vor Augen geführt haben, dass alles andere
       Illusion ist.
       
       5 Mar 2025
       
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