# taz.de -- Jüngste Abgeordnete im Bundestag: Mit einer Demo gegen Pegida fing alles an
       
       > Die 24-jährige Zada Salihović ist die jüngste Abgeordnete im Bundestag.
       > Sie steht exemplarisch für den Wandel der Linken: neu, aktivistisch,
       > jung.
       
 (IMG) Bild: Zada Salihović kommt aus der sächsischen Kreisstadt Pirna
       
       Leipzig taz | Sie wurde nach der Jahrtausendwende geboren, trat vor nicht
       einmal zwei Jahren der Linken bei und zieht nun für die Linke als jüngste
       weibliche Abgeordnete in den deutschen Bundestag ein. Die 24-jährige Zada
       Salihović will sich im Parlament für die einsetzen, „die in unserer
       Gesellschaft oft übergangen werden“. Junge Menschen oder Arbeiter:innen.
       Zudem bringe sie die Perspektive ländlicher Regionen in die Hauptstadt.
       
       In der sächsischen Kreisstadt Pirna wuchs Salihović auf. Das „Tor zur
       sächsischen Schweiz“ ist unter anderem dafür bekannt, [1][dass dort 2023
       der erste AfD-Oberbürgermeister gewählt wurde.] Im selben Jahr trat
       Salihović in die Linke ein. Bei der Bundestagswahl bekam die AfD in 43,9
       Prozent der Stimmen, die Linke 8,7 Prozent.
       
       In ihrer Schulzeit spielte sie Handball, begann eine Ausbildung in der
       Pflege und politisierte sich zunehmend. Mit 14 Jahren sei sie das erste Mal
       demonstrieren gegangen – gegen Pegida. Zwei Jahre später wurde sie
       Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung, setzte sich gegen
       systematische Ausbeutung ein, wie sie bei ihrer Bewerbung auf den
       Listenplatz der Linken in Sachsen erklärte. „Das war oft schwierig, aber
       ich habe gelernt, wie stark Solidarität und Zusammenhalt sein können.“
       Mittlerweile arbeitet Salihović als hauptamtliche Gewerkschafterin und lebt
       in Dresden.
       
       Dass sie in Sachsen auf Listenplatz 4 der Linken landete, war nicht selbst
       verständlich. „Gemischte Plätze“ wie dieser, gingen in der Abstimmung meist
       an Männer, sagte Salihović der taz während des Wahlkampfs. Sie setzte sich
       als Jugendkandidatin beim Parteitag im Januar gegen drei Männer durch. Auch
       im Bundestag ist sie als Frau in der Minderheit. Deren Anteil liegt bei
       32,4 Prozent und damit 2,3 Prozentpunkte niedriger als nach der Wahl 2021.
       
       ## Linke unter Erstwähler:innen am beliebtesten
       
       Als einzige der zehn Spitzenplätze auf der sächsischen Liste trat Salihović
       nicht für ein Direktmandat an. Im Bundestag steht sie nun exemplarisch für
       den Wandel der Partei: neu dabei, aktivistisch, jung.
       
       Unter den Erstwähler:innen bekam die Linke mit 27 Prozent den höchsten
       Stimmenanteil. Im Februar hieß es von der Partei, das Durchschnittsalter
       ihrer Neumitglieder liege bei etwa 28 Jahren. In Sachsen bei Salihovićs
       Landesverband ist der Mitgliederzuwachs so stark, dass die Linke mit 10.000
       wieder die meisten Parteimitglieder im Freistaat habe – noch vor der CDU.
       
       Nach der Wahl 2021 war die Linke mit durchschnittlich 50,2 Jahren die
       zweitälteste Fraktion, kein einziges Mitglied war unter 33 Jahre alt, die
       Jüngste war [2][Heidi Reichinek]. Nun ist die Linke mit durchschnittlich
       42,2 Jahren am jüngsten. Auch der jüngste männliche Abgeordnete, der
       23-jährige Luke Hoß, ist für die Linke in den Bundestag eingezogen.
       
       Allerdings ist laut vorläufigem Ergebnis auch der Dienstälteste ein Linker:
       [3][Gregor Gysi], mit mehr als 30 Jahren im Bundestag. Gemäß der
       Geschäftsordnung darf er deshalb die konstituierende Sitzung des Parlaments
       leiten und hat dabei Redezeit nach eigenem Ermessen. Darauf hatte sich Gysi
       schon während des Wahlkampfs gefreut.
       
       27 Feb 2025
       
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