# taz.de -- Pflanzenschutzmittel Elipris: Vorläufig verboten
       
       > Im Streit über das Herbizid Elipris setzt sich die Umwelthilfe vor
       > Gericht durch. Es darf nicht verkauft werden, bis Brüssel über einen
       > Wirkstoff darin entscheidet.
       
 (IMG) Bild: Elipris bleibt verboten
       
       Berlin taz | Verkauf und Verwendung des Pflanzenschutzmittels Elipris
       bleiben vorerst verboten. Damit hat das Verwaltungsgericht Braunschweig
       einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) stattgegeben. Das Gericht
       begründete seine Entscheidung damit, dass unter „Berücksichtigung aktueller
       Daten und Informationen“ derzeit die Voraussetzungen für die Zulassung des
       Pflanzenschutzmittels Elipris nicht erfüllt seien.
       
       Der Unkrautvernichter enthält den Wirkstoff Flufenacet. Ende September 2024
       hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) diesen als
       hormonell schädlich eingestuft. Er wird verdächtigt, zum Teil schwere
       Krankheiten zu verursachen. [1][Das Abbauprodukt Trifluoracetat (TFA) lässt
       sich im Grundwasser nachweisen und ist bei der Trinkwasseraufbereitung
       schwer abzutrennen]. Als sogenannte Ewigkeitschemikalie wird TFA in der
       Natur nicht abgebaut und verbleibt dort für immer.
       
       Das Eilverfahren richtete sich gegen eine Entscheidung des Bundesamtes für
       Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). [2][Anfang Februar
       hatte dieses mitgeteilt, sämtliche Zulassungen für die derzeit in
       Deutschland zugelassenen flufenacethaltigen Mittel nicht – wie angekündigt
       – zu widerrufen], sondern auf eine europäische Lösung zu warten. „Das BVL
       hat die Chance verpasst, einen sofortigen Widerruf aller
       flufenacethaltigen Pestizide zum Schutz von Mensch und Umwelt
       durchzusetzen, obwohl dies rechtlich zulässig und fachlich dringend geboten
       ist“, kritisierte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
       
       Flufenacet gehört zu den am meisten eingesetzten Pestizidwirkstoffen in
       Deutschland. Einer der Hersteller, die Leverkusener Bayer AG, sieht
       allerdings „keine Hinweise auf ein Risiko für die menschliche Gesundheit
       oder für die Umwelt“, wenn das Produkt ordnungsgemäß verwendet werde. Das
       Pestizid werde in Europa seit über 20 Jahren sicher eingesetzt und helfe
       Landwirten bei der Kontrolle von Unkräutern wie Ackerfuchsschwanz und
       Weidelgras. Gegen die Zulassung des Pflanzenschutzmittels Tactic ist ein
       weiteres Eilverfahren der DUH beim Verwaltungsgericht Braunschweig
       anhängig. Wann hier eine Entscheidung falle, stehe noch nicht fest, so das
       Gericht. (taz)
       
       18 Feb 2025
       
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