# taz.de -- Brände in Los Angeles: Keine Entwarnung, aber offene Schulen
       
       > Stärkere Winde drohen, die Brände in Los Angeles weiter anzufachen.
       > Trotzdem öffnen viele Schulen wieder. Die Zahl der Toten steigt auf 24.
       
 (IMG) Bild: Die Waldbrände zerstören auch die wohlhabenden Teile der Millionenstadt Los Angeles
       
       Los Angeles dpa | Wettlauf mit der Zeit in Los Angeles: Feuerwehrleute
       versuchen, die heftigen Brände einzudämmen, bevor zunehmende Winde sie
       wieder eskalieren lassen. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 24,
       weitere Menschen werden noch vermisst. Mehr als 100.000 Bewohner mussten
       ihre Häuser verlassen und durften weiterhin nicht zurück.
       
       Das Feuer, [1][das ganze Straßenzüge des Stadtteils Pacific Palisades
       verwüstet hatte], war am Sonntag weiterhin nur zu elf Prozent gelöscht. Der
       US-Wetterdienst sagte für Montag und Dienstag wieder stärkere Winde voraus.
       Es wurde befürchtet, dass sie die Flammen in Richtung weiterer Stadtbezirke
       wie Brentwood treiben könnten.
       
       „Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause“, sagte Brice Bennett von der
       kalifornischen Behörde Cal Fire dem Nachrichtensender CNN. „Wir haben die
       Feuerwehrleute, wir haben das Wasser, wir brauchen mehr Zeit.“ Die
       Löschbrigaden [2][arbeiteten weiter in Schichten von 24 und 36 Stunden am
       Stück].
       
       ## Starke Winde
       
       Ein großes Problem sei, dass mit Winden über 30 Meilen pro Stunde (rund 50
       km/h) die Löschung aus der Luft nicht mehr funktioniere, sagte Bennett.
       Denn der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung am Boden
       ankommen könne. Unterdessen trieben die Winde Funken durch die Gegend, die
       neue Feuer entfachten.
       
       Am Anfang hatten Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Meilen pro
       Stunde (160 km/h) das Feuer schnell ein Haus nach dem anderen verschlucken
       lassen.
       
       Die Menschen mussten fliehen – und einige blieben zurück, um ihre zum Teil
       seit Jahrzehnten bewohnten Häuser zu retten. Einige von ihnen waren
       erfolgreich, andere sind jetzt unter den Toten. Den neuen Angaben zufolge
       starben bei dem „Eaton“-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena 16
       Menschen – und 8 weitere im westlichen Pacific Palisades.
       
       ## Probleme bei Räumungsarbeiten
       
       Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach
       Schätzung des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom sechs bis neun Monate
       dauern. In den Bränden wurden nach bisherigen Angaben mehr als 12.000
       Gebäude zerstört oder beschädigt.
       
       Der Gouverneur verwies zudem darauf, dass die Räumungsarbeiten durch die
       Verbreitung von Elektroautos und dazugehöriger Infrastruktur wie
       Batteriespeichern von Tesla an den Gebäuden erschwert würden. Die
       Rückstände der Batterien müssten fachgerecht entsorgt werden.
       
       ## Schulen öffnen wieder
       
       Derweil öffnen fast alle Schulen im Großraum Los Angeles am Montag wieder.
       Die Bedingungen hätten sich in den meisten Gebieten verbessert, hieß es in
       einer Mitteilung von Sonntagabend (Ortszeit). „Der Bezirk ist
       zuversichtlich, dass es für Schüler und Angestellte sicher ist, auf die
       Campus zurückzukehren.“
       
       Sieben Schulen blieben geschlossen, sagte der Leiter des Schulbezirks,
       Alberto Carvalho, Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz. Vier
       davon seien durch das „Palisades Fire“ im westlichen Stadtteil Pacific
       Palisades zerstört worden. Drei weitere befänden sich noch in der
       Evakuierungszone.
       
       Bei der Entscheidung seien unter anderem der Stand der Eindämmung der
       Feuer, die Luftqualität, Windverhältnisse und der Zustand der Straßen
       berücksichtigt worden. Der Montag werde jedoch kein normaler Tag sein,
       sagte Carvalho weiter. Die Schülerinnen und Schüler hätten ein Ausmaß der
       Zerstörung erlebt, „das in der Geschichte unserer Gemeinschaft beispiellos
       ist“.
       
       13 Jan 2025
       
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