# taz.de -- Gegen überhöhte Strompreise: Linke fordern Preisaufsicht für Energiekonzerne
       
       > Mitte Dezember schnellten die Preise an der Strombörse kurzzeitig hoch.
       > Die Linken wollen mehr staatliche Kontrolle für die Preispolitik der
       > Stromkonzerne.
       
 (IMG) Bild: Haben sich die Stromkonzerne untereinander abgesprochen, um Strompreise künstlich hochzutreiben?
       
       Bonn dpa | Die Linken wollen durch eine Aufsichtsbehörde verhindern, dass
       Energiekonzerne Strompreise gezielt hochtreiben. „Es braucht klare Regeln
       und eine starke Kontrolle, die sofort eingreift, wenn die Konzerne uns
       abzocken“, sagte der [1][Linken-Co-Vorsitzende Jan van Aken] dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
       
       In einem Papier, das neben dem RND auch der Deutschen Presse-Agentur
       vorliegt, skizziert der Linken-Politiker, wie diese Kontrolle aussehen
       soll: „Es braucht eine Preis-Aufsicht, die direkt dem
       Wirtschaftsministerium unterstellt ist. Diese Behörde soll ständig die
       Preise im Energiemarkt überwachen und sofort einschreiten, wenn Konzerne
       die Preise in die Höhe treiben“, heißt es darin.
       
       ## Kartellamt will sich Preisbildung „genau ansehen“
       
       Der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, sagte der „Rheinischen Post“
       vor wenigen Tagen, man werde sich „die [2][Preisbildung während der
       Dunkelflaute] sehr genau ansehen“. Gemeint sind Perioden, wenn Sonne und
       Wind wenig zur Energieerzeugung in Deutschland beitragen.
       
       Mitte Dezember waren die Strompreise an der Strombörse kurzzeitig enorm in
       die Höhe geschnellt. Eine Megawattstunde Strom im deutschen Stromgroßhandel
       kostete zeitweise 936 Euro, das sind fast 94 Cent je Kilowattstunde. „Wenig
       Wind & hoher Verbrauch kamen zusammen“, erklärte das
       Bundeswirtschaftsministerium damals. Zum Vergleich: Im Tagesdurchschnitt
       kostete eine Megawattstunde am gleichen Tag 395 Euro. An windreichen Tagen
       ist der Preis noch deutlich niedriger.
       
       ## Trieben Konzerne die Preise bewusst hoch?
       
       Die Bundesnetzagentur teilte daraufhin mit, Vorwürfe auf
       „marktmissbräuchliches Verhalten“ im Zusammenhang mit den Preisspitzen zu
       prüfen. Ein Marktmissbrauch liegt etwa dann vor, wenn Kraftwerkskapazitäten
       zurückgehalten werden, um den Strompreis nach oben zu treiben. Denn
       [3][wenn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen niedrig ist, sollten
       eigentlich Kraftwerke einspringe]n.
       
       Die geplatzte [4][Ampel-Regierung hat dem Kartellamt bereits 2023 mehr
       Befugnisse verschafft]. Damals wurde eine Reform verabschiedet, die durch
       zusätzliche Rechte für die Kartellbehörden den Wettbewerb in der deutschen
       Wirtschaft fairer machen sollten.
       
       4 Jan 2025
       
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