# taz.de -- Neue Linienführung zum BER: Des einen Freud, des andern Leid
       
       > Noch fährt der Airport-Express vom Hauptbahnhof über Gesundbrunnen und
       > den S-Bahnring zum BER. Damit soll ab Dezember Schluss sein. Das sorgt
       > für Ärger.
       
 (IMG) Bild: Wird auch künftig vom Hauptbahnhof zum BER fahren, nur eben anders: der FEX
       
       Berlin taz | Selbst die Deutsche Bahn (DB) wird mal mit dem Bauen fertig:
       Noch im ersten Quartal, also vor Ende März, soll der Zugverkehr auf dem
       [1][ersten Bauabschnitt der neuen „S21“] möglich sein. Etwas verwirrend
       ist, dass die S-Bahn, die bald auf dem Stummel zwischen Hauptbahnhof und
       Gesundbrunnen fahren soll, „S15“ heißt. Die 21 gibt es wohl erst, wenn in
       den 30er Jahren alle drei Bauabschnitte bis zum Südkreuz fertiggestellt
       sind.
       
       Eigentlich sollte es mit der S15 schon im Dezember losgehen, dem standen
       aber Personalengpässe bei der technischen Abnahme der neuen Infrastruktur
       im Wege. Und so richtig fertig ist das Ganze auch im März noch nicht: Wegen
       Mängeln im Unterbau des Hauptbahnhofs wird der eigentliche S-Bahnhof nicht
       vor 2027 zur Verfügung stehen. So lange müssen die Fahrgäste mit einem
       Interimsbahnhof im Tunnel unter der Invalidenstraße vorlieb nehmen.
       
       Noch ein Dreivierteljahr länger – bis zum Fahrplanwechsel im Dezember –
       dauert es zur Inbetriebnahme der sogenannten Dresdener Bahn: der Strecke,
       [2][die Berlin vom Hauptbahnhof über das Südkreuz und Lichtenrade
       verlässt]. Dann wird nicht nur die sächsische Hauptstadt in 80 Minuten
       erreichbar sein (statt in derzeit rund zwei Stunden), auch der Flughafen
       BER rückt zeitlich näher: Der Airport-Express FEX, die geräumige
       Regionalbahn, mit der man jetzt in einer halben Stunde vom Hauptbahnhof zum
       Flieger rollt, braucht dann nur noch 20 Minuten und soll viermal pro Stunde
       fahren.
       
       Aktuell erreicht der FEX den Flughafen über Ostkreuz, Schöneweide (ohne
       Halt) und einen Schlenker über den sogenannten Außenring. Allerdings hält
       er auch am Bahnhof Gesundbrunnen, was ihn für NutzerInnen in den nördlichen
       Ortsteilen besonders attraktiv macht. Einige FEX-Fans hatten den Verdacht,
       dass die Bahn diese Verbindung ersatzlos kappen will, und [3][es gibt sogar
       eine Onlinepetition], um das noch zu verhindern.
       
       ## Umsteigen am Hauptbahnhof
       
       Sie sei als Anwohnerin persönlich betroffen und kenne andere, denen es
       genauso gehe, sagt Initiatorin Christiane Ochs der taz. „In Zeiten des
       Klimawandels ist es doch völlig falsch, Strecken zu streichen“, findet sie,
       und Gesundbrunnen sei schließlich einer der am stärksten frequentierten
       Bahnhöfe der Stadt. Besonders ärgert sie, dass die Bahn ihre KundInnen über
       dieses Thema nicht proaktiv informiere.
       
       Frage an die DB: Wäre es nicht möglich, den FEX nach dem Streckenwechsel am
       Gesundbrunnen starten und enden zu lassen? Antwort der DB: „Im Frühjahr
       2025 geht die neue Linie S15 in Betrieb. Damit gibt es eine direkte
       Verbindung im 10-Minuten-Takt zwischen Gesundbrunnen und Hbf mit Anbindung
       zum FEX.“
       
       Des einen Freud, der anderen Leid: Umsteigefreie und komfortable Fahrten
       von Gesundbrunnen zum BER sollen also ab nächstem Jahr Geschichte sein. Was
       aber der neuen S-Bahn eine gute Auslastung verspricht. Es sei denn, die
       Petition macht noch gehörig Druck – bis jetzt haben sie freilich erst gut
       zwei Dutzend Personen unterzeichnet.
       
       17 Jan 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ein-Tunnel-fuer-Kreuzberg/!5662310
 (DIR) [2] /LUFTDREHKREUZ/!5143106
 (DIR) [3] https://www.openpetition.de/petition/online/der-fex-bleibt-am-gesundbrunnen
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Claudius Prößer
       
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       voran. Der Fahrgastverband IGEB hat die Linie jetzt visionär weitergedacht.