# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Massive Luftangriffe im Libanon und in Gaza
       
       > Das israelische Militär greift nach eigenen Angaben eine Kommandozentrale
       > des Hisbollah-Geheimdienstes an. Netanjahu droht derweil dem Iran und der
       > Hisbollah.
       
 (IMG) Bild: Aufräumen nach dem Angriff: Zwei Arbeiter kehren die Straße vor einem zerstörten Gebäude in Beiruts südlichen Vororten
       
       ## Luftangriffe auf Südlibanon und Südbeirut
       
       Die israelische Armee hat am Sonntag erneut massive Angriffe auf Ziele im
       Libanon geflogen: Insgesamt seien mehr als 50 Städte und Dörfer angegriffen
       worden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA.
       Außerdem gab es zwei Luftangriffe auf die südlichen Vororte der Hauptstadt.
       Die NNA berichtete: „Feindliche Flugzeuge haben am Morgen zwei Angriffe auf
       Beiruts südliche Vororte ausgeführt, einer davon traf ein Wohnhaus in Haret
       Hreik“.
       
       Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe in Beirut „eine
       Kommandozentrale des Hisbollah-Geheimdienstes und eine unterirdische
       Waffenwerkstatt“ angegriffen. [1][Vor den Luftschlägen hatte
       Militärsprecher Avichay Adraee die Einwohner der Stadtteile Haret Hreik und
       Hadath] auf Arabisch bei Telegram gewarnt und sie aufgefordert, sich
       „mindestens 500 Meter“ von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.
       Der Beitrag war mit zwei Karten versehen, auf denen die betroffenen Orte
       markiert waren. (afp/taz)
       
       ## Neue Angriffe auf Nordgaza
       
       Dutzende Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei einem
       israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens getötet worden. Dabei
       sei ein Wohnkomplex im Ort Beit Lahia zerstört worden, in dem sich
       Zivilisten befunden hätten, berichtete die palästinensische
       Nachrichtenagentur Wafa. Beit Lahia liegt nordöstlich von Dschabalia, wo es
       derzeit auch heftige Kämpfe gibt.
       
       Wafa gab die Zahl der Toten am Samstagabend mit mindestens 73 an,
       zahlreiche Menschen seien zudem verletzt worden. Israels Armee bezeichnete
       die Zahlen nach einer ersten Prüfung als übertrieben. Die Angaben beider
       Seiten können nicht unabhängig überprüft werden.
       
       Die Darstellung der palästinensischen Seite stimme nicht mit den eigenen
       Informationen überein, hieß in der Nacht in einer Mitteilung der Armee. Man
       prüfe weiterhin die „von Hamas-Quellen verbreiteten Informationen“. Diese
       hätten sich bei früheren Vorfällen als „äußerst unzuverlässig“ erwiesen. Es
       handele sich um ein „aktives Kriegsgebiet“, betonte die Armee. Man gehe
       „präzise“ vor und tue alles, „um Schaden für die Zivilbevölkerung zu
       vermeiden“, hieß es. (dpa)
       
       ## 🐾 Tötung von Hamas-Chef Sinwar: Eine neue Chance
       
       Israels Armee ist es gelungen, Hamas-Chef Jahia Sinwar zu töten. Ist das
       ein Wendepunkt im Gazakrieg, der seit einem Jahr kein Ende zu finden
       scheint, [2][fragen taz-Jerusalem-Korrespondent Felix Wellisch und
       taz-Redakteurin Judith Poppe.]
       
       ## Netanjahu droht Hisbollah und Iran nach Angriff auf Villa
       
       Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte nach einem der
       libanesischen Hisbollah-Miliz zugeschriebenen Drohnenangriff, der laut
       Regierungsangaben ihn selbst galt seinen Feinden: „Ich sage dem Iran und
       seinen Stellvertretern in seiner Achse des Bösen: Jeder, der versucht, den
       Bürgern Israels zu schaden, wird einen hohen Preis zahlen“. Und: „Israel
       ist entschlossen, [3][alle seine Kriegsziele zu erreichen] und die
       Sicherheitslage in unserer Region für die kommenden Generationen zu
       verändern.“
       
       Der als wichtigster Unterstützer der Hisbollah geltende Iran dementierte
       eine Beteiligung an dem Drohnenangriff, der sich im Küstenort Caesarea
       ereignete, wo Netanjahus Privathaus liegt. „Diese Operation wurde von der
       Hisbollah durchgeführt“, erklärte die iranische UN-Mission in New York laut
       der Nachrichtenagentur Mehr. Israels Außenminister Israel Katz wies diese
       Darstellung zurück.
       
       Netanjahu schrieb auf X, der Versuch der Schiiten-Miliz, ihn und seine Frau
       „zu ermorden“, sei ein schwerer Fehler gewesen. Sein Sprecher sagte nicht,
       wo genau die Drohne einschlug. Das US-Nachrichtenportal Axios sowie der
       britische Guardian hatten ohne Quellenangabe berichtet, dass Netanjahus
       Haus getroffen worden sei. Netanjahu und seine Frau seien zum Zeitpunkt des
       Angriffs nicht zu Hause gewesen, sagte ein Regierungssprecher. Laut der
       Armee wurde niemand verletzt. (dpa)
       
       20 Oct 2024
       
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