# taz.de -- Islamistischer Anschlagsplan: Anschlag auf israelische Botschaft in Berlin verhindert
       
       > Die Bundesanwaltschaft hat einen Mann in Bernau verhaften lassen, der die
       > israelische Botschaft in Berlin angreifen wollte. Er soll Anhänger des IS
       > sein.
       
 (IMG) Bild: Aus Gründen bewacht: Die Botschaft des Staates Israel in Berlin
       
       Karlsruhe/Berlin epd/afp/taz | Die Bundesanwaltschaft hat einen Libyer
       festnehmen lassen, der einen Anschlag auf die israelische Botschaft in
       Berlin geplant haben soll. Die oberste deutsche Anklagebehörde teilte am
       Sonntag in Karlsruhe mit, Omar A. sei Anhänger der Ideologie der
       [1][terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS)]. „Spätestens seit
       Oktober 2024 beabsichtigte er, einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit
       Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin zu verüben“, erklärte
       die Bundesanwaltschaft weiter.
       
       Zur Planung des Vorhabens habe sich der Mann in einem Messenger-Chat mit
       einem Mitglied des IS ausgetauscht. Die Polizei nahm laut den Angaben den
       Beschuldigten am Samstag Abend in Bernau bei Berlin fest und durchsuchte
       seine Wohnung. Zudem sei die Wohnung eines nicht Tatverdächtigen im
       Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen durchsucht worden, hieß es.
       „Tagesschau“ und Bild berichteten, der Hinweis auf den Anschlagsplan sei
       von ausländischen Geheimdiensten gekommen. Ein Sprecher des
       Generalbundesanwalts wollte das zunächst nicht bestätigen.
       
       Die Bild-Zeitung schrieb, bei dem Festgenommenen handele es sich um einen
       abgelehnten Asylbewerber. Die Bundesanwaltschaft teilte mit, der
       Beschuldigte werde am Sonntag Nachmittag einem Ermittlungsrichter am
       Bundesgerichtshof vorgeführt, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
       Der Mann sei der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland
       dringend verdächtig.
       
       Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) erklärte, der Zugriff der
       Sicherheitsbehörden zeige, dass der Schutz jüdischer und israelischer
       Einrichtungen in Deutschland lebenswichtig und sei und höchste Bedeutung
       habe. „Wir handeln mit höchster Wachsamkeit und Aufmerksamkeit angesichts
       der hohen Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und
       israelfeindliche Gewalt“, betonte die Ministerin. „Ich danke insbesondere
       dem Bundeskriminalamt und dem Bundesamt für Verfassungsschutz für die
       intensiv geführten Ermittlungen.“
       
       ## Angriff auf Konsulat in München
       
       Auch der israelische Botschafter Ron Prosor bedankte sich bei den deutschen
       Sicherheitsbehörden. [2][Auf X erklärte er]: „Der muslimische
       Antisemitismus beschränkt sich nicht auf hasserfüllte Rhetorik, sondern
       fördert den weltweiten Terrorismus. Die Mitarbeiter der israelischen
       Botschaft sind besonders gefährdet, weil sie an vorderster Front der
       Diplomatie stehen.“
       
       Erst Anfang September hatte ein [3][18-Jähriger Österreicher in München mit
       einer Repetierbüchse vor dem israelischen Konsulat das Feuer eröffnet]. Der
       Angriff fand am Jahrestag des Attentats auf die israelische
       Olympiamannschaft 1972 statt. Polizeibeamte erschossen den Täter. Er soll
       den österreichischen Behörden wegen möglicher islamistischer
       Radikalisierung aufgefallen sein, die Ermittlungen wurden jedoch im April
       eingestellt.
       
       Die Union warnte indes vor möglichen Angriffen auch auf andere jüdische und
       israelische Einrichtungen. Diese seien seit dem Hamas-Angriff auf Israel am
       7. Oktober 2023 „mögliche Ziele von Terroranschlägen“, sagte der
       innenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Alexander Throm (CDU), der
       Rheinischen Post (Montagsausgabe). Die Bedrohungslage werde „wohl leider
       hoch bleiben“.
       
       20 Oct 2024
       
       ## LINKS
       
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