# taz.de -- Leistungen Berliner Drittklässler: Die besorgniserregende Vera
       
       > Die miesen Ergebnisse einer Lernstandserhebung unter Grundschülern
       > alarmiert die CDU-Bildungssenatorin. Die Grünen geben ihr eine
       > Mitverantwortung.
       
 (IMG) Bild: Nicht für die Schule lernen wir, sondern für Vera-Tests – oder so ähnlich
       
       Berlin taz | Die Ergebnisse der bundesweiten Lernstandserhebungen für
       Drittklässler:innen in Lesen, Rechtschreibung und Mathematik schlagen
       in Berlin verlässlich ein wie eine Bombe. So auch in diesem Jahr.
       
       Der „Vera 3“ getauften Auswertung zufolge können 43 Prozent der Berliner
       Drittklässler:innen so schlecht lesen, dass ihre Ergebnisse nicht
       einmal den Mindeststandards genügen. Noch mieser sieht es bei den
       Mathekenntnissen aus. Hier bleiben 46 Prozent der Kinder unter den
       Minimalanforderungen. Zuerst hatten Tagesspiegel und Berliner Morgenpost
       berichtet.
       
       Seit Jahren wird die Aussagekraft der standardisierten Tests kritisiert.
       Ebenso der Umstand, dass Schüler:innen damit [1][unnötig unter
       Dummheitsverdacht] gestellt werden. Bildungssenatorin Katharina
       Günther-Wünsch (CDU) ist trotzdem alarmiert und spricht von
       „besorgniserregenden“ Ergebnissen.
       
       Zumal sich die Drittklässler:innen bei „Vera 3“ im Vergleich zum Vorjahr
       [2][noch mal selbst unterboten haben]. Damals rasselten gut 35 Prozent bei
       den Lese- und Mathetests durch. Der nochmalige Leistungsabfall sei „nicht
       akzeptabel“, sagt Günther-Wünsch. Eines ihrer Hauptziele sei daher, die
       Bildungsqualität zu steigern.
       
       ## Grüne: „Bessere Antworten statt mehr Tests“
       
       Das sei ja definitiv unterstützenswert, heißt es aus der Opposition. Nur
       habe Günther-Wünsch „durch ihre Entscheidungen rund um den
       Lehrkräftemangel“ selbst dazu beigetragen, dass die Grundschulen
       „entscheidend geschwächt“ wurden, so Marianne Burkert-Eulitz, die
       bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion.
       
       Im vergangenen Jahr hatte die CDU-Bildungssenatorin die zuvor von ihrer
       SPD-Amtsvorgängerin versuchte [3][berlinweite Steuerung bei der Besetzung
       von freien Lehrer:innenstellen kurzerhand wieder abgeschafft].
       Katharina Günther-Wünsch baute auf das Prinzip der Freiwilligkeit.
       
       Das Resultat könne man nun insbesondere an Grundschulen am Stadtrand und
       besonders belasteten Kiezen bewundern, so Burkert-Eulitz. Für den dortigen
       Lehrkräftemangel sei „die Senatorin mit ihrer Verweigerung, Lehrkräfte zu
       steuern, direkt verantwortlich“.
       
       Generell bräuchte es mit Blick auf die Entwicklung der Schulen und der
       Schüler:innen jetzt sowieso endlich mal „bessere Antworten als nur noch
       mehr Tests und stärkere Kontrolle“. Das freilich wird auch schon lange
       gefordert – bislang vergeblich.
       
       30 Jul 2024
       
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 (DIR) Rainer Rutz
       
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