# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Forderungen an Ungarn
       
       > Außenministerin Baerbock fordert Ungarn dazu auf, EU-Militärhilfen für
       > die Ukraine nicht weiter zu blockieren. Spanien liefert 19
       > Leopard-Panzer.
       
 (IMG) Bild: Annalena Baerbock in Straßburg
       
       ## Deutschland stellt Hilfe für besetzte Gebiete bereit
       
       Die Bundesregierung stellt den Menschen im russisch besetzten Teil der
       Ost-Ukraine weitere humanitäre Hilfe zur Verfügung. Insgesamt stelle
       Deutschland 60 Millionen Euro vor allem für den Osten der Ukraine bereit,
       teilt [1][Bundesaußenministerin Annalena Baerbock] vor Beratungen der
       EU-Ressortchefs in Brüssel mit. „Es fehlt an allem“, sagt die Ministerin
       mit Blick auf die besetzten Gebiete. „Unter der russischen Terrorbesetzung
       leiden die Menschen seit mehr als zweieinhalb Jahren.“ Die Bundesregierung
       versuche deshalb, in Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren die Hilfe
       in das Gebiet zu bringen. (rtr)
       
       ## Baerbock fordert Ungarn zu Kooperation auf
       
       Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Ungarn dazu
       aufgefordert, die Blockade weiterer EU-Militärhilfen für die Ukraine
       aufzugeben. Sie appelliere „eindringlich an Ungarn, dass sie die
       Unterstützung für die Ukraine zur Friedenssicherung hier endlich erneut
       wieder ermöglichen“, sagte Baerbock vor einem Treffen der EU-Außenminister
       in Brüssel am Montag. „Europa ist stark, wenn Europa zusammensteht“, fügte
       die Außenministerin hinzu.
       
       Die Außenminister der Europäischen Union wollen in Brüssel unter anderem
       über weitere Hilfen für die Ukraine beraten. Der ukrainische Außenminister
       Dmytro Kuleba dürfte in einer Videoschalte erneut weitere
       Luftabwehr-Systeme und andere Waffen fordern. Baerbock unterstützt dies, in
       der EU war das Echo bisher allerdings verhalten. Insbesondere Ungarn
       blockiert Diplomatenangaben zufolge weitere gemeinsame Militärhilfen für
       die Ukraine. Mehrere Teilnehmer des Treffens am Montag riefen Budapest dazu
       auf, diese Blockade aufzugeben.
       
       Baerbock bekräftige die deutsche Unterstützung für die Ukraine „in allen
       Dimensionen“. Dazu gehöre auch humanitäre Hilfe, sagte die
       Grünen-Politikerin. Die Bundesregierung stelle in diesem Zusammenhang
       „weitere 60 Millionen Euro, insbesondere für den Osten der Ukraine“ zur
       Verfügung, denn dort „fehlt es an allem“. Die EU-Außenminister wollen bei
       ihrem Treffen auch über die Lage in Georgien sprechen sowie über den Krieg
       zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. (afp)
       
       ## Litauen wirft Ungarn systemische Blockade vor
       
       [2][Litauen] wirft Ungarn eine systematische Blockade aller Bemühungen der
       Europäischen Union zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den
       russischen Angriffskrieg vor. Die EU müsse „einen Weg finden, diese
       Blockade zu umgehen“, sagt der litauische Außenminister Gabrielis
       Landsbergis vor einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel. Ungarn
       sei hier sehr weit gegangen. „Wir müssen dies als systematischen Ansatz
       gegen jegliche Bemühungen der EU verstehen, eine bedeutende Rolle in der
       Außenpolitik zu spielen“, sagt Landsbergis. (rtr)
       
       ## Russland: Ein Toter und drei Verletzte bei Drohnenangriff
       
       Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf eine Tankstelle in der russischen
       Region Orjol ist russischen Angaben zufolge ein Mensch getötet worden.
       „Eine Drohne ist heute Morgen auf das Gelände einer Tankstelle in der Stadt
       Liwny gefallen“, erklärte Gouverneur Andrej Klytschkow am Montag im
       Onlinedienst Telegram. Drei Menschen seien bei dem Angriff rund 160
       Kilometer hinter der Grenze mit der Ukraine verletzt worden.
       
       Klytschkow zufolge wurde bei dem Angriff auch ein Verwaltungsgebäude
       beschädigt. Ein zweiter Drohnenangriff sei nach Ankunft der Rettungskräfte
       vor Ort erfolgt, erläuterte der Gouverneur. „Ersten Informationen zufolge
       wurde der Fahrer eines Löschfahrzeugs leider getötet.“ Bei den drei
       Verletzten handele es sich ebenfalls um Rettungskräfte, erklärte
       Klytschkow.
       
       Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht seien ein
       Dutzend ukrainischer Drohnen neutralisiert worden, darunter sechs in der
       Region Orjol. Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten ihre Angriffe auf
       russische Grenzgebiete verstärkt, insbesondere auf Energie-Standorte. Kiew
       will nach eigenen Angaben den Kampf auf russischen Boden tragen, als
       Vergeltung für die zahlreichen Angriffe auf ukrainisches Territorium. (afp)
       
       ## Selenskyj für Präventivschläge gegen Russland
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert nach den
       [3][tödlichen Bombenangriffen auf die grenznahe Großstadt Charkiw] das
       Recht auf einen Einsatz westlicher Waffen gegen russisches Gebiet. Viele
       ausländische Politiker und Organisationen hätten ihr Beileid bekundet und
       Russland verurteilt, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner Videoansprache.
       „Es ist wichtig, dass diese Verurteilung zu angemessenen Konsequenzen
       führt.“
       
       Im ostukrainischen Charkiw sind durch russisches Bombardement aus der Luft
       seit Donnerstag nach offiziellen Angaben mehr als 20 Menschen getötet
       worden. Zugleich gingen die heftigen Bombenkämpfe nahe Charkiw wie an
       anderen Abschnitten der Front am Sonntag weiter. Die Nacht auf Montag
       begann für den Süden der Ukraine einmal mehr mit Luftalarm. Unter anderem
       flog nach Beobachtung des ukrainischen Militärs ein russischer
       Tarnkappenbomber Su-57 über dem Schwarzen Meer. Es drohe der Abschuss von
       Marschflugkörpern, hieß es. (dpa)
       
       ## Spanien liefert Ukraine Patriot-Raketen und Leopard-Panzer
       
       Spanien will einem Medienbericht zufolge ein Dutzend Raketen für das
       Patriot-Luftabwehrsystem und 19 Leopard-Panzer an die Ukraine liefern.
       Diese Waffen seien Teil des im vorigen Monats angekündigten Hilfspakets für
       das von Russland angegriffene Land im Volumen von 1,13 Milliarden Euro,
       berichtet die Zeitung „El Pais“ unter Berufung auf Insider.
       
       Auch Gerät zur Drohnenabwehr und Munition werde geliefert. Die neue
       Militärhilfe solle beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenskyj verkündet werden, der im Tagesverlauf Ministerpräsident Pedro
       Sanchez und König Felipe in Madrid treffen soll. Selenskyj hatte seinen
       Spanien-Besuch kürzlich verschoben wegen der schwierigen Lage an der Front
       im Nordosten seines Landes, wo die russischen Invasionstruppen eine neue
       Offensive gestartet haben. Ein Sprecher von Sanchez wollte sich zu dem
       Zeitungsbericht nicht äußern. (rtr)
       
       27 May 2024
       
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