# taz.de -- Cyberkriminalität in Deutschland: Zur Not dann lieber analog
       
       > Bei einem Cyberangriff als Staat einfach zurückhacken funktioniert nicht.
       > Welche Abwehrmethoden verringern die Gefahr?
       
 (IMG) Bild: Gefahren durch Cyberangriffe wachsen
       
       Die Gefahr durch Cyberkriminalität steigt. Die Zahl der Angriffe nimmt zu
       und ebenfalls die verursachten Schäden. Mit der steigenden Gefahr, [1][die
       die Sicherheitsbehörden BKA und BSI in ihrem aktuellen Lagebericht]
       konstatieren, kommt auch eine Frage wieder auf: Kann der Staat bei einem
       Angriff nicht einfach zurückhacken?
       
       Die kurze Antwort: Nein, besser nicht. Auch wenn einzelne Stimmen das
       fordern, nachdem die Bundesregierung bekannt gegeben hatte, dass ein
       massiver Angriff, der unter anderem die SPD traf, aus Russland gekommen
       sein soll. So fordert etwa der CDU-Verteidigungsexperte Roderich
       Kiesewetter, man müsse [2][„IT-technisch gegeneskalieren“]. Und der
       ehemalige BND-Chef Gerhard Schindler sprach sich dafür aus, dass deutsche
       Sicherheitsbehörden Hackbacks, also digitale Gegenangriffe, einsetzen
       dürfen.
       
       Doch was schon auf dem Spielplatz zwar nicht empfehlenswert, aber machbar
       ist – ziehst du mir eins mit der Schaufel über, hau ich zurück –,
       funktioniert im digitalen Raum nicht mehr. Das liegt vor allem daran, dass
       im Digitalen mitunter gar nicht klar ist, wer der Angreifer ist, schon gar
       nicht auf den ersten Blick. Es gibt einen ganzen Forschungszweig, der sich
       damit befasst, wer welchen Angriff mutmaßlich verübt hat.
       
       Und auch hier gilt: Gewissheit über die Tätergruppe und vor allem die
       Frage, ob und inwieweit sie staatlich geduldet, unterstützt oder gesteuert
       wird, gibt es am Ende nicht immer. Wer unentdeckt bleiben will,
       verschleiert die Urheberschaft und legt falsche Fährten. So dauerte es auch
       rund ein Jahr, bis die Bundesregierung sich festlegte, dass der oben
       erwähnte Angriff von einer Gruppe kam, die vom russischen
       Militärgeheimdienst gesteuert werden soll. Dazu kommt, dass sich kaum
       sicherstellen lässt, mit einem Gegenangriff tatsächlich die Täter zu
       treffen und nicht die Infrastruktur unbeteiligter Dritter.
       
       Umso wichtiger ist daher der Schutz: Resilienz, besonders, was die
       kritische Infrastruktur angeht. Und manches, wie zum Beispiel Wahlen, darf
       gern einfach analog bleiben.
       
       13 May 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Bundeslagebild-Cyberkriminalitaet/!6009859
 (DIR) [2] https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/hackerangriff-russland-kiesewetter-video-100.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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