# taz.de -- Doku „Lesbian Bar Project“: Mehr als nur Partys
       
       > Lesbische Bars sterben aus. „The Lesbian Bar Project“ stelle diese
       > wichtigen Safe Spaces in Dokus vor, in der neuen Folge auch in Köln und
       > Berlin.
       
 (IMG) Bild: Eröffnete kurz vor der Pandemie: Die BOIze Bar in Köln
       
       Gerade, als es so richtig losgehen sollte, war für die BOIze Bar in Köln
       erst einmal wieder Schluss. Payman Neziri wollte eine Art „Wohnzimmer, in
       dem sich die Menschen sagen und tun können, was sie wollen“. Ein Raum für
       queere Menschen, die sich nicht als cis-männlich definieren. Doch kurz nach
       Eröffnung zwingt die Coronapandemie die Bar, ihre Türen zu schließen. Was
       selbst für etablierte Bars eine Herausforderung ist, wird für die BOIze Bar
       ein Kampf ums Überleben. Neziri steckt ihr privates Geld in die Bar – und
       mithilfe des Cast und dem Lifestream [1][von „Princess Charming“], der
       ersten lesbischen Datingshow Deutschlands, gelingt es ihr, die Bar zu
       retten.
       
       Die BOIze Bar ist einer der wenigen Orte in Deutschland, der sich dezidiert
       an queere FLINTA (Frauen, Lesben, intersexuelle, nichbinäre, trans und
       agender Personen) richtet. Dass solche Orte verschwinden, ist ein globales
       Phänomen. Als Erica Rose und Elina Street feststellten, dass es in den
       gesamten USA nur noch 16 lesbische Bars gibt, riefen die beiden New Yorker
       Filmemacherinnen „The Lesbian Bar Projects“ ins Leben, unterstützt vom
       Kräuterschnaps Jägermeister. Eine mit einem Emmy ausgezeichnete Doku-Reihe,
       in der die bestehenden Bars vorgestellt und ihre [2][Bedeutung als Safe
       Spaces klargemacht werden.]
       
       In der Episode „FLINTA“ gucken die beiden das erste Mal nach Deutschland.
       Neben der BOIze Bar in Köln geht es um die Berliner Partykollektive Bebex
       und Girlstown. Veranstalter_innen, Besucher_innen, aber auch Politikerinnen
       wie Tessa Ganserer und Terry Reintke kommen dabei zu Wort.
       
       Wenn die Community über die Bedeutung der Bars und Partys als wichtige Safe
       Spaces spricht, klingt das manchmal fast schon etwas kitschig nach
       Poesiealbumsprüchen. Doch durch die Vorstellung der Orte, Menschen und
       Communitys gelingt es der Doku, die Relevanz vom Einsatz einiger für die
       vielen sichtbar zu machen. Denn solange die Gesellschaft eine so
       homofeindliche ist – auch in vermeintlich liberalen Großstädten – kann die
       Bedeutung von queeren und dezidiert lesbischen Orten gar nicht ausreichend
       gewürdigt werden.
       
       22 Apr 2024
       
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