# taz.de -- Nach Abgang von Wagenknecht: Linksfraktion am Ende
       
       > 18 Jahre war sie Teil des Deutschen Bundestags. Nun hat die Linksfraktion
       > ihre Auflösung zum 6. Dezember beschlossen.
       
 (IMG) Bild: Berlin, 14.11: Dietmar Bartsch vor Beginn der Fraktionssitzung der Linken im Bundestag
       
       Berlin dpa | Die Linksfraktion im Bundestag hat ihre Auflösung zum 6.
       Dezember beschlossen. Dies teilten Fraktionsmitglieder am Dienstag in
       Berlin mit. Hintergrund ist der Austritt der früheren Fraktionschefin Sahra
       Wagenknecht und neun weiterer Abgeordneter aus der Partei Die Linke.
       [1][Ohne sie verliert die Linksfraktion ihre Mindestgröße von 37
       Abgeordneten.]
       
       Es wird erwartet, dass nun zwei neue parlamentarische Gruppen entstehen:
       die verbliebenen 28 Linken-Abgeordneten einerseits und Wagenknecht mit
       ihren Unterstützern andererseits. Man werde darauf hinarbeiten, das so
       schnell wie möglich umzusetzen, sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch
       vor der Fraktionssitzung.
       
       Eine Gruppe hat im Vergleich zu einer Fraktion weniger parlamentarische
       Rechte und bekommt auch weniger finanzielle Unterstützung aus der
       Staatskasse. Zur Zulassung einer Gruppe und zur Bestimmung ihrer Rechte
       braucht es einen Bundestagsbeschluss.
       
       ## Eine neue Situation
       
       Politisch ist es für die Linke ein tiefer Einschnitt. Die Linksfraktion
       hatte sich 2005 gegründet, ein Zusammenschluss der Abgeordneten der
       ehemaligen PDS und der damals neuen WASG. Beide Parteien fusionierten dann
       2007 zur Linken. Nun spaltet sie sich wieder. Wagenknecht [2][möchte Anfang
       2024 eine Konkurrenzpartei gründen]. Ihr Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht“
       bereitet dies vor und sammelt schon Spenden.
       
       Dass sich eine Bundestagsfraktion während der laufenden Legislatur auflöst,
       ist neu. Solche „Liquidationen“ gab es bisher nur nach Wahlniederlagen.
       2013 wurde die FDP-Fraktion im Bundestag liquidiert, als sie an der
       Fünfprozenthürde scheiterte. 2002 durchlief die Linken-Vorgängerin PDS
       bereits einmal ein solches Verfahren. Damals schafften nur zwei
       Direktkandidatinnen den Sprung in den Bundestag.
       
       Die Linksfraktion erhielt nach Angaben des Bundestags 2022 rund 11,5
       Millionen Euro staatlicher Zuwendungen und hatte Personalausgaben von rund
       9,3 Millionen Euro. [3][Die Fraktion muss nun allen 108 Mitarbeitern
       kündigen.] Einige von ihnen könnten bei den beiden neuen Gruppen einen Job
       finden.
       
       14 Nov 2023
       
       ## LINKS
       
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