# taz.de -- Urantransporte nach Lingen genehmigt: Russisches Uran bleibt willkommen
       
       > Atomkraftgegnern zufolge wurden 40 neue Uranlieferungen an die
       > Brennelementefabrik Lingen genehmigt. Sie kommen vom russischen Konzern
       > Rosatom.
       
 (IMG) Bild: Trotz Ukraine-Krieg: Die Geschäfte mit Rosatom gehen weiter
       
       Lingen/Hamburg epd | Deutsche Behörden haben nach Angaben von
       Atomkraftgegnern 40 weitere Urantransporte aus Russland zur
       [1][Brennelemente-Fabrik im emsländischen Lingen] genehmigt. Die erste
       dieser Lieferungen sei bereits in der vergangenen Woche angekommen, teilten
       die Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ und das Bündnis „Atomkraftgegner
       im Emsland“ am Mittwoch mit. Die Transporte seien durch das Bundesamt für
       die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) mit Zustimmung des
       Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) genehmigt worden. Das
       Base informiert im Internet über erteilte Transportgenehmigungen für
       nukleares Material.
       
       Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine habe [2][die Brennelemente-Fabrik
       im Emsland] bereits achtmal Uran aus Russland importiert, erklärten Julian
       Bothe von „ausgestrahlt“ und Bündnis-Sprecher Alexander Vent: „Jede
       Uran-Lieferung beschert dem Kriegstreiber Putin weitere Deviseneinnahmen.“
       Alle Atomkraftwerke, die weiterhin Brennelemente aus Lingen bezögen, und
       alle Stromkunden, die den daraus erzeugten Atomstrom kauften, unterstützten
       damit aktiv den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine: „Die
       skrupellose Geschäftemacherei der Atomfabrik Lingen mit dem Kreml muss
       endlich ein Ende haben.“
       
       Dies gelte umso mehr, weil [3][die fortgesetzten Uranimporte aus Russland
       nach Lingen] nur der Auftakt zur geplanten großen Atom-Kooperation mit dem
       direkt dem Kreml unterstellten russischen Staatskonzern Rosatom seien. In
       einem Joint Venture mit Rosatom wolle die französische
       Betreibergesellschaft der Atomfabrik die Brennelementeproduktion in Lingen
       sogar noch ausweiten – ungeachtet der aktiven Beteiligung ihres
       Geschäftspartners am Krieg gegen die Ukraine.
       
       Die Bundesregierung dürfe diesen Plänen nicht weiter tatenlos zusehen,
       verlangten Bothe und Vent. Sie müsse die Atomgeschäfte mit Rosatom
       unterbinden, den Ausbau der Brennelementefabrik Lingen verhindern und diese
       endlich schließen. Die Brennelementefabrik in Lingen ist ebenso wie die
       Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau vom deutschen Atomausstieg
       ausgenommen und verfügen über unbefristete Betriebsgenehmigungen.
       
       13 Sep 2023
       
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