# taz.de -- Ökonomische Folgen des Klimawandels: Hitze macht unproduktiv
       
       > Der Klimawandel beeinflusst auch die Konjunktur. Eine Allianz-Studie
       > zeigt, wie sich die derzeitige Hitzewelle auf die Arbeitsproduktivität
       > auswirkt.
       
 (IMG) Bild: Spanien wird in diesem Jahr schon von der vierten Hitzewelle heimgesucht
       
       Hohe Temperaturen schaden nicht nur Menschen und Umwelt, sie können auch
       auf die Konjunktur drücken. Allein die Auswirkungen auf die
       Arbeitsproduktivität sind immens, wie eine Studie der Allianz zeigt. Erste
       Berechnung deuteten darauf hin, „dass die [1][jüngste Hitzewelle] in den
       Vereinigten Staaten, Südeuropa und China im Jahr 2023 0,6 Prozentpunkte des
       Bruttoinlandsprodukts gekostet haben könnte“, schreiben die Ökonom*innen
       des Versicherungskonzerns in der Studie.
       
       Der Klimawandel werde die Häufigkeit und Intensität extremer Hitze erhöhen
       und Hitzewellen, Dürren und Waldbrände zur „neuen Normalität“ machen, heißt
       es darin. „Solche Ereignisse haben nicht nur Auswirkungen auf Menschen und
       Wildtiere, sondern auch auf die Volkswirtschaften.“ Neben Spanien,
       Frankreich, Griechenland und Italien bezog die Allianz die USA und China in
       die Auswertung mit ein.
       
       Dabei hat sich der Versicherungskonzern auf die Berechnung der Auswirkungen
       der Hitzewelle auf die Arbeitsproduktivität konzentriert. In die Studie
       flossen also zum Beispiel weder die Auswirkungen der Hitzewelle auf die
       Landwirtschaft noch Folgen der [2][Waldbrände in Griechenland] ein.
       
       „Ist es heißer als 32 Grad, wird man wesentlich unproduktiver“, erläutert
       Allianz-Volkswirtin Jasmin Gröschl. Ein Tag mit solchen extremen
       Temperaturen entspreche mit seinen volkswirtschaftlichen Auswirkungen einem
       halben Streiktag.
       
       ## Mehr Hitzetage, mehr Schaden
       
       Folglich steigen die ökonomischen Schäden mit der Anzahl der Hitzetage.
       Spanien etwa verzeichnete mit 37 Tagen zwischen dem 1. Mai und 4. August,
       an denen 32 Grad oder mehr gemessen wurden, die meisten extrem heißen Tage
       in Europa. Gleichzeitig war der Schaden mit 1 Prozentpunkt der
       Wirtschaftsleistung im europäischen Vergleich am größten.
       
       In Griechenland wurden 35 solcher extrem heißen Tage gemessen, die
       Auswirkungen lagen bei 0,9 Prozentpunkten. Italien bewegte sich mit 19
       Hitzetagen und einem halben Prozentpunkt quasi im Mittelfeld. Frankreich
       kam mit zwei Hitzetagen und einem Minus von 0,1 Prozentpunkten relativ
       glimpflich davon. In den USA lagen die Auswirkungen bei 0,3 Prozentpunkten,
       [3][in China] bei 1,3.
       
       8 Aug 2023
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simon Poelchau
       
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