# taz.de -- Prorussische Biker:innen: Besuch der Nachtwölfe scheitert
       
       > Der deutsche Ableger der prorussischen Motorrad-Gruppe wollte am 8. Mai
       > Gedenkstätten instrumentalisieren. Doch die waren vorbereitet.
       
 (IMG) Bild: Für alle Interessierten offen: Das Eingangstor zur Gedenkstätte Buchenwald
       
       Berlin taz | Ursprünglich hatten die russisch-nationalistischen
       Biker:innen von der Gruppe „Nachtwölfe“ [1][Besuche in den
       KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Sachsenhausen geplant]. Der deutsche
       Ableger des [2][Putin-nahen Vereins] wollte sich dort wohl im Vorfeld des
       Jahrestags der Kapitulation Nazideutschlands am 8. und 9. Mai als Erbin des
       Kampfes gegen den Nationalsozialismus inszenieren. Dieser Plan ist nun
       offenbar gescheitert.
       
       In der Gedenkstätte Buchenwald sind die Rocker:innen gar nicht erst
       aufgetaucht. Lediglich einen Kranz hätten sie auf einem sowjetischen
       Friedhof in Weimar niedergelegt, berichtet Rikola-Gunnar Lüttgenau,
       Sprecher der Gedenkstätte: „Unsere klare Kante hat gefruchtet“, sagte
       Lüttgenau der taz. Die Polizei sei bereit gewesen, die Gedenkstättenordnung
       durchzusetzen.
       
       Bereits am [3][Freitag hatte Lüttgenau angekündigt], man werde nicht
       zulassen, dass die Nachtwölfe die Gedenkstätten missbrauchen, um den
       russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu rechtfertigen. Die russische
       Propaganda stellt den Krieg immer wieder als Kampf gegen „Nazis“ dar.
       
       ## Mit Kutte kein Zutritt
       
       Auch in der Gedenkstätte Sachsenhausen blieb am Montag ein großer Aufmarsch
       aus. Der Sprecher der Gedenkstätte, Horst Seferens, erzählt, der Großteil
       der Gruppe habe sich am sowjetischen Ehrenmal in Oranienburg versammelt.
       Lediglich acht Personen versuchten demnach auf das Gelände der Gedenkstätte
       zu kommen.
       
       Die Polizei habe die Rocker:innen dort auf die Gedenkstättenordnung
       hingewiesen. Zum Betreten des ehemaligen Konzentrationslagers hätten sie
       etwa ihre Kutten ablegen oder bedecken müssen. „Da sie dazu augenscheinlich
       nicht bereit waren, zog die Gruppe unverrichteter Dinge ab“, so Seferens.
       
       Nach den gescheiterten Versuchen, die Gedenkstätten zu instrumentalisieren,
       werden die „Nachtwölfe“ am Dienstag von der Polizei in Berlin erwartet.
       Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums versicherte der taz, die Gruppe
       sei schon länger im Blick der Sicherheitsbehörden. Man sei darauf
       vorbereitet, bei etwaigen Vergehen polizeiliche und strafrechtliche
       Maßnahmen einzuleiten. Dazu zählt etwa das Zeigen des Buchstaben „Z“, das
       Unterstützung für den russischen Angriffskrieg signalisiert. Auch russische
       Fahnen sind verboten.
       
       ## Ukrainische Geflüchtete in Gefahr?
       
       Laut eigener Ankündigung sind die „Nachtwölfe“ vom 7. bis zum 9. Mai in
       einer Ferienanlage im Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald
       untergebracht. [4][Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete], dass in
       der gleichen Anlage wohl auch ukrainische Geflüchtete wohnen. Der
       Campingplatzbetreiber habe dies bestätigt.
       
       Auf taz-Anfrage will sich der Betreiber nicht dazu äußern. Die örtliche
       Gemeinde wiederum erklärte, man wisse „melderechtlich“ nichts von
       ukrainischen Geflüchteten in der Unterkunft. Das Innenministerium äußerte
       sich bislang nicht zu einem möglichen Aufeinandertreffen von prorussischen
       Rocker:innen und ukrainischen Geflüchteten.
       
       8 May 2023
       
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 (DIR) [4] https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/brandenburg-putins-nachtwoelfe-planen-party-neben-ukraine-fluechtlingen-am-campingplatz-in-heidesee-3UVOKFAFPVBWDAG6PDGYIH3DZI.html
       
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 (DIR) Moritz Müllender
       
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