# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenski trifft Scholz in Paris
       
       > Der Bundeskanzler und der französische Präsident erwarten den
       > ukrainischen Präsidenten am Abend im Elysée-Palast. In London dankte
       > Selenski den Briten.
       
 (IMG) Bild: Premierminister Rishi Sunak empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenski am Flughafen Stansted
       
       ## Scholz und Macron treffen Selenski in Paris
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der französische Präsident Emmanuel
       Macron werden am Mittwochabend den ukrainischen Präsidenten Wolodimir
       Selenski [1][in Paris treffen]. Das bestätigte der Elysée-Palast in Paris.
       Das Gespräch findet nach Selenskis Besuch in London statt. Es wird
       erwartet, dass der ukrainische Präsident anschließend nach Brüssel reist,
       um dort am Donnerstag am EU-Gipfel teilzunehmen.
       
       Macron und Scholz hatten Selenski im Juni zusammen in Kiew besucht und ihm
       dort ihre Unterstützung für den EU-Kandidatenstatus zugesagt. Für Selenski
       ist es die zweite Auslandsreise seit dem russischen Angriff auf die Ukraine
       vor einem Jahr. Die erste führte ihn nach Polen und in die USA.
       
       In London dankte Selenski vor Hunderten Parlamentariern in der
       altehrwürdigen Westminster Hall den Briten und ihrer Regierung für ihre
       Unterstützung. Diese sei vom ersten Tag der Invasion an da gewesen, betonte
       der Präsident. Er erntete dafür großen Applaus.
       
       Zuvor hatte ihm bereits Premierminister Rishi Sunak am Flughafen Stanstead
       und in der Downing Street einen freundschaftlichen Empfang bereitet. Später
       sollte Selenski von König Charles III. im Buckingham-Palast empfangen
       werden und ukrainische Soldaten besuchen, die von der britischen Armee
       ausgebildet werden. (dpa)
       
       ## Britischer Premier Sunak begrüßt Selenski
       
       Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den ukrainischen Präsidenten
       Wolodimir Selenski in London empfangen. „Willkommen im Vereinigten
       Königreich, Präsident Selenski“, schrieb Sunak am Mittwochvormittag auf
       Twitter. [2][Er teilte ein Foto], auf dem er in einer vertrauten Umarmung
       mit seinem ukrainischen Gast zu sehen ist. Der Sender Sky News hatte zuvor
       die Landung des Präsidenten auf dem Londoner Flughafen Stansted live
       übertragen.
       
       Der erste Stopp seiner Reise führt Selenski in die Downing Street. Später
       sollte er vor dem britischen Parlament reden. Selenski wird außerdem von
       König Charles III. im Buckingham-Palast empfangen. Er wird auch ukrainische
       Soldaten besuchen, die von der britischen Armee ausgebildet werden. (dpa)
       
       ## London will ukrainische Kampfjet-Piloten ausbilden
       
       Großbritannien will ukrainische [3][Kampfjet]-Piloten ausbilden. Nach
       Angaben der britischen Regierung soll das Vorhaben zur Unterstützung der
       Ukraine im russischen Angriffskrieg anlässlich eines Besuchs des
       ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in London am Mittwoch verkündet
       werden. Die britische Regierung hatte die Reise Selenskis nach London kurz
       zuvor bekanntgegeben. (afp)
       
       ## Selenski trifft am Mittwoch britischen Premier Sunak
       
       Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wird noch am Mittwoch zu einem
       Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak nach London kommen.
       Dies teilt Sunaks Büro mit. Das wird die zweite Auslandsreise des
       ukrainischen Staatschefs, nachdem er im Dezember nach Washington, D.C.,
       gereist war. (rtr/taz)
       
       ## Russen und Ukrainer wollen Dnipro-Delta nicht aufgeben
       
       Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wollen sowohl die Russen als
       auch die Ukrainer das Delta des ukrainischen Dnipro-Flusses nicht aufgeben.
       Auch nach dem Rückzug der Russen vom Westufer des Flusses im vergangenen
       November gingen dort Scharmützel weiter und beide Seiten seien weiter
       präsent, hieß es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen
       Verteidigungsministeriums. Moskau setze dort höchstwahrscheinlich kleine
       Boote ein, um an den wichtigsten Inseln der Region vor Ort zu sein. Den
       Ukrainern sei es einige Male gelungen, mit Langstreckenwaffen einige
       russische Vorposten zu treffen.
       
       Beide Seiten wollten mutmaßlich den Zugang zu dem strategisch wichtigen
       Fluss kontrollieren und den Gegner davon abhalten, [4][einen größeren
       Angriff über den Dnipro] zu starten, hieß es weiter. Die britischen
       Militärexperten halten es jedoch ohnehin für unwahrscheinlich, dass die
       Russen einen Angriffsversuch über den Fluss unternehmen, da ein solcher
       sehr komplex und kostspielig wäre.
       
       Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des
       russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf
       Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit
       will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung
       entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft
       London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)
       
       ## Scholz hält Regierungserklärung zu EU-Gipfel
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt am Mittwoch (12.30 Uhr) im Bundestag
       eine Regierungserklärung [5][zu dem EU-Sondergipfel am Donnerstag in
       Brüssel ab]. Dort dürfte erneut die Ukraine-Politik im Mittelpunkt stehen.
       Weiteres Thema dürfte die Migrationspolitik sein. Im Bundestag ist im
       Anschluss an die Rede von Scholz eine 90-minütige Debatte vorgesehen. (afp)
       
       ## Russische Offensive in Charkiw und Saporischschja erwartet
       
       Die ukrainische Regierung geht davon aus, dass die von ihr erwartete
       [6][baldige russische Offensive] die Regionen Charkiw im Nordosten und
       [7][Saporischschja] im Süden betreffen wird. Russland werde versuchen, rund
       um den ersten Jahrestag des Kriegs am 24. Februar Ergebnisse zum Vorzeigen
       zu haben, sagte der Leiter des Nationalen Sicherheits- und
       Verteidigungsrats, Olexij Danilow, in einem am Dienstag in Kiew geführten
       Reuters-Interview. „Sie müssen etwas zum Vorzeigen haben für ihre Leute,
       und sie haben das große Verlangen, bis zu diesem Datum etwas aus ihrer
       Sicht Großes zu tun.“
       
       Mutmaßungen anderer ukrainischer Behördenvertreter, wonach Moskau auch
       einen Angriff vom Territorium seines Verbündeten Belarus aus auf den
       Nordwesten der Ukraine planen könnte, sieht Danilow skeptisch. Es sei
       „zweifelhaft, dass sie aus der Richtung kommen werden“, weil „dort ganz
       klar nicht genügend Truppen sind“.
       
       Danilow sagte zudem, die Ukraine sei berechtigt, Ziele innerhalb Russlands
       anzugreifen. „Nehmen wir an, es gibt einen bestimmten Punkt in Russland,
       von dem wir mit Sicherheit wissen, dass ein Gerät Raketen auf unsere Kinder
       abfeuert. Müssen wir diesen Punkt ruhig beobachten und unsere Augen
       schließen – oder ihn zerstören, wenn wir die Kapazität haben?“ Seine
       Antwort: „Wenn es eine Einrichtung gibt, die Zerstörung in unserem Land
       verursacht … müssen wir diese Einrichtungen zerstören. Das ist Krieg.“
       (rtr)
       
       8 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Olaf-Scholz-vor-EU-Sondergipfel/!5914608
 (DIR) [2] https://twitter.com/RishiSunak/status/1623272630143918080
 (DIR) [3] /Kampfpanzer-fuer-die-Ukraine/!5911860
 (DIR) [4] /Krieg-in-der-Sued-Ukraine/!5868528
 (DIR) [5] /Aktuelle-Lage-in-der-Ukraine/!5910948
 (DIR) [6] /Kaempfe-im-Osten-der-Ukraine/!5910559
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