# taz.de -- Betreiber des Berliner Aquariums: „Es ist völlig unerklärlich“
       
       > „Wie eine Flutwelle“: Uwe Abraham, Geschäftsführer der Berliner
       > Gesellschaft für Großaquarien, über den geplatzten AquaDom.
       
 (IMG) Bild: „Alle Fische aus dem AquaDom sind tot, alle“: Trümmer vor dem Hotel
       
       taz: Herr Abraham, der [1][AquaDom ist heute Morgen geplatzt]. Haben Sie
       schon Erkenntnisse über den Ursache? 
       
       Uwe Abraham: Nein. Feuerwehr, Polizei – alle sind da. Der gesamte Zylinder
       ist auseinandergebrochen. Vielleicht gibt es Aufzeichnungen von
       Überwachungskameras, aber das wissen wir nicht.
       
       Der 16 Meter hohe Glaszylinder hatte einen Durchmesser von 11,5 Metern und
       enthielt 1 Million Liter Wasser. 
       
       Das muss offensichtlich schlagartig passiert sein. Unser Notdienst ist
       gegen 6 Uhr informiert worden. Das Wasser ist wie eine Flutwelle durch das
       gesamte Erdgeschoss des Hotels gegangen – wie eine Tsunamiwelle.
       
       Der AquaDom hatte erst im Juni wieder aufgemacht, nach zweieinhalbjährigen
       Sanierungsarbeiten. Könnte es sein, dass bei der Sanierung Fehler gemacht
       worden sind, die sich jetzt gerächt haben? 
       
       Die Sanierungsarbeiten sind erfolgt, weil es Undichtigkeiten gab. Ich bin
       einfach ratlos im Moment. Das Ganze sieht aus wie ein Grundbruch – das ist
       der bauliche Fachausdruck, wenn sich plötzlich die Statik eines Gebäudes
       verändert. Aber wir wissen nicht, was die Ursache ist. Wir wissen nicht, ob
       es allgemeines Materialversagen war oder ob es eine Schwachstelle gab. Es
       ist völlig unerklärlich. Aber es wird in den nächsten Tagen sicher
       erkennbar sein.
       
       Menschen sind nicht ernsthaft zu Schaden gekommen, richtig? 
       
       Ich glaube, zwei Leute sind leicht verletzt worden.
       
       Was ist mit den 1.500 Fischen, die in dem Zylinder waren? 
       
       Alle Fische aus dem AquaDom sind tot, alle! Den Fischen, die wir im
       Untergeschoss halten, geht es, wie man so schön sagt, den Umständen
       entsprechend gut.
       
       Sie haben da unten Zuchtstationen. 
       
       Wir züchten hochbedrohte Arten, zum Beispiel Süßwasserspezies nach, das ist
       Teil unserer zoologischen Verrichtung. Die haben alle überlebt. Sie werden
       jetzt evakuiert. Mit unseren Partnern von Sealife richten wir gerade neue
       Becken ein. Heute Abend wird das erledigt sein. Aus behördlicher Sicht ist
       es sinnvoll, das Gebäude erst mal zu räumen und zu sichern, um es
       untersuchen zu können.
       
       Der AquaDom ist jetzt eine Ruine. Was ist Ihr Hauptproblem, der finanzielle
       Schaden oder der Verlust der Fische? 
       
       Hauptproblem sind meine Mitarbeiter. Die liebten ihre Fische, mehr noch als
       ich. Sie sind alle zutiefst traurig.
       
       16 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Geplatztes-Aquarium-in-Berlin/!5903023
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Polizei Berlin
 (DIR) Katastrophe
 (DIR) GNS
 (DIR) Tiere
 (DIR) Berlin-Mitte
 (DIR) Polizei Berlin
 (DIR) Polizei Berlin
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Havarie im Berliner Aquadom: Suche nach den Ursachen
       
       In einer Lagerhalle in Bad Belzig soll ermittelt werden, warum das Berliner
       Riesenaquarium zu Bruch ging. Das gleicht echter Detektivarbeit.
       
 (DIR) Geplatztes Aquarium in Berlin: „Tsunami“ am frühen Morgen
       
       Wohl nur durch Glück werden bei dem Unglück in einem Hotel lediglich zwei
       Menschen verletzt. Alle Fische sind tot, die Suche nach der Ursache läuft.
       
 (DIR) Geplatztes Aquarium in Berlin: „Wie ein Erdbeben“
       
       Aus noch ungeklärter Ursache ist ein Riesenaquarium in einem Hotel
       geplatzt. Die rund 350 Personen im Hotel wurden evakuiert. Es gibt zwei
       Verletzte.