# taz.de -- Club-Beraterinnen über Nachhaltigkeit: „Orte der Innovation“
       
       > Konstanze Meyer und Hanna Mauksch beraten Clubs in Fragen der
       > Nachhaltigkeit. Feiern trotz Angst vor der Klimakrise? Aber ja, sagen
       > sie.
       
 (IMG) Bild: Klimaneutral feiern – das hat sich Clubtopia zum Ziel gesetzt
       
       taz: Frau Meyer, Frau Mauksch, Sie beraten mit Ihrem Projekt [1][Clubtopia]
       Clubs zur nachhaltigen Entwicklung – können die denn einen Beitrag zum
       Klimaschutz leisten? 
       
       Hanna Mauksch: Natürlich. Zum einen ist der Bezug von Ökostrom einer der
       Haupthebel, um einen großen Einfluss auf die eigene CO2-Bilanz zu haben.
       Aber natürlich auch der Aspekt Mobilität. Wo befindet sich der Club? Wie
       kommen die Leute dahin? Wie kommen die Künstler:innen dahin? Denn es
       geht natürlich darum, Flüge zu vermeiden, die einen großen Anteil an der
       CO2-Bilanz eines Clubs ausmachen.
       
       Natürlich auch das Einsparen von Energie. Aber dazu kommt die
       Kommunikation. Was wird in einem Club umgesetzt und was wird dann auch nach
       außen getragen? [2][Wie kann man den Club vielleicht nutzen, um auf eine
       Klimademo aufmerksam zu machen?] Wenn du einen Lieblingsclub hast,
       vertraust du wahrscheinlich den Leuten, die dort arbeiten. Wenn die dir
       sagen „Da ist 'ne coole Demo“, gehst du vielleicht eher hin, als wenn du es
       nur beiläufig mitbekommst.
       
       Und wie macht Clubtopia so eine nachhaltige Clubkultur möglich? 
       
       Konstanze Meyer: Wichtig ist uns, dass wir die Akteur:innen der Szene
       unterstützen, sich nachhaltiger zu entwickeln, das heißt hauptsächlich:
       Wissen weitergeben, Potenziale aufzeigen. Unsere Utopie ist eigentlich,
       dass Clubs irgendwann mal klimaneutral ihrem Alltagsgeschäft nachgehen
       können. Clubs waren schon immer Orte der Innovation. Wir haben hier dieses
       Zusammenspiel aus einer Szene und aus Musik, das aus der Interaktion
       zwischen Künstler:innen und Publikum entsteht. Es entstehen immer wieder
       neue Trends, neue Musik, neue Werke.
       
       In Zeiten des Kriegs in der Ukraine und der Klimakrise kommt einem schon
       mal die Frage, ob es überhaupt angebracht ist, noch zu feiern und zu
       tanzen. Wie stehen Sie dazu? 
       
       Meyer: Ich glaube, dass Angst und eben auch Klimaangst ein Punkt ist, dem
       wir noch mehr Raum geben müssen, auch wir als Organisation. Vielleicht ist
       dieser Platz nicht unbedingt auf dem Dancefloor, aber Clubs könnten dennoch
       Orte sein, um so etwas zu verarbeiten.
       
       Mauksch: Es ist enorm wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft, dass
       du Räume hast, wo du dir gut begegnest und nicht direkt konfrontativ
       aufeinanderstößt. Deshalb sind Clubs wichtige Orte. Um miteinander zu
       sprechen und die Thematik auch irgendwo auszuhalten. Der erste Schritt, um
       sich klimapolitisch zu engagieren, ist, in den Austausch zu treten.
       
       Wie zuversichtlich seid ihr, dass Clubs und die gesamte Clubszene zu Wandel
       fähig sind? 
       
       Mauksch: Das ist unsere Hauptmotivation. Veränderungen müssen passieren,
       damit ein Club überhaupt zukunftsfähig sein kann. Es ist ein Muss. Damit
       auch Generationen in Zukunft noch feiern können.
       
       7 Nov 2022
       
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