# taz.de -- Protest gegen Straßenausbau in Hannover: Rodungsstopp selbst gemacht
       
       > Klimaaktivist:innen haben Bäume in Hannover besetzt. Sie wollen den
       > autogerechten Ausbau das Südschnellwegs verhindern.
       
 (IMG) Bild: Gekommen, um zu bleiben: Aktivisten von Ende Gelände
       
       Hannover taz | Zwischen dem Südschnellweg und einem kleinen Teich sitzen
       vermummte Aktivist*innen auf einer kleinen Plattform, die sie zwischen
       den Bäumen errichtet haben. In der Nacht auf den 4. Oktober haben
       Aktivist*innen von Ende Gelände Hannover mehrere Bäume in der
       Leinemasch besetzt und erste Baumhäuser errichtet.
       
       Eigentlich sollten an dieser Stelle in den kommenden Wochen die
       Rodungsarbeiten für den [1][Ausbau des Südschnellwegs] beginnen. Auf einer
       Strecke von rund 3,8 Kilometern will die niedersächsische Landesbehörde für
       Straßenbau und Verkehr den Schnellweg im Landschaftsschutzgebiet
       [2][verbreitern und marode Brücken sanieren].
       
       Auf einer Pressekonferenz erklärte die Gruppe Ende Gelände Hannover, man
       habe sich für die nächste Eskalationsstufe entschieden. „Wir bleiben
       friedlich, aber ziviler Ungehorsam heißt eben auch, dass wir nicht
       freiwillig aufgeben werden“, erklärte Charlotte Schmidt für die Gruppe.
       Ende Gelände fordert den sofortigen Rodungsstopp und eine sozial- und
       klimagerechte Mobilitätswende. Tabea Dammann, Sprecherin von Fridays for
       Future Hannover, sagte bei der Pressekonferenz: „Wir stehen voll und ganz
       hinter der Besetzung von Ende Gelände.“ Da seit Jahren nichts in Sachen
       Klimaschutz passiere, sei man gezwungen, den Protest von der Straße in die
       Bäume zu heben.
       
       ## Verbandsklage beim Oberverwaltungsgericht
       
       Zuvor waren rund 800 Menschen mit einer Demonstration vom Döhrener Turm zur
       Mahnwache im Döhrener Maschpark gezogen. Julia Förster von der Initiative
       „Leinemasch bleibt“ forderte dort eine sofortige Aussetzung der Rodung.
       Durch den Bau würde die Straße um 1,5 Meter erhöht, würden 13 Hektar Bäume
       gefällt und „unfassbare Erdmengen“ bewegt. Das Bauprojekt sei ein Symbol
       für das, was im Großen und Ganzen passiert. „Wir sind viele und so stark,
       dass wir diesen wahnsinnigen Plan noch verhindern können“, sagte Förster.
       Hoffnung macht den Aktivist*innen eine Verbandsklage der
       Bürgerinitiative Umweltschutz gegen das Bauprojekt, die derzeit noch beim
       Oberverwaltungsgericht Lüneburg liegt.
       
       Die Gruppe rund um Ende Gelände will die Plattformen in den Bäumen in den
       nächsten Tagen erweitern. Dabei seien sie auf Sach- und Geldspenden
       angewiesen, die an der Mahnwache abgeben werden können, erklärten zwei der
       Aktivist*innen der taz. Mit der Baumbesetzung erzwingen die
       Aktivist*innen nun einen vorläufigen Rodungsstopp, den das Bündnis
       gegen den Ausbau des Südschnellwegs und „Leinemasch bleibt“ seit Monaten
       fordern. Zuletzt hatten Politiker:innen von SPD und Grünen
       angekündigt, die Ausbaupläne nach der Landtagswahl am Sonntag [3][neu zu
       taxieren].
       
       5 Oct 2022
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) David Speier
       
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