# taz.de -- IPCC-Bericht im Detail: Die elf Gebote
       
       > Der Weltklimarat legt seinen zweiten Bericht vor: Alle sind betroffen,
       > die Verluste schon groß, Hilfe ist noch möglich, aber Zeit wird knapp.
       
 (IMG) Bild: Extreme Dürre: Boote an einen Steg an Portugals zweitgrößtem Fluss Zêzere
       
       Berlin taz | Der Weltklimarat IPCC hat am Montag den [1][Bericht der
       Arbeitsgruppe II zu den Auswirkungen der Klimakrise] und zur Anpassung an
       diese Veränderungen veröffentlicht. Es ist der zweite Teil des aktuellen 6.
       Sachstandsberichts. Hier sind einige der zentralen Aussagen im Überblick:
       
       - Der menschengemachte Klimawandel hat bereits weit verbreitete negative
       Auswirkungen auf Menschen und Natur bewirkt, die die Anpassungsfähigkeit
       überschreiten. Manche Veränderungen sind unumkehrbar.
       
       – Alle Weltgegenden sind betroffen. Besonders verwundbar sind Regionen in
       West-, Ost- und Zentralafrika, Mittel- und Südamerika und Südasien, kleine
       Inseln und die Arktis.
       
       - 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen leiden unter regelmäßiger schwerer
       Wasserknappheit, dabei ist der Klimawandel ein zusätzlicher Faktor zu
       anderen Treibern.
       
       - Krankheiten und gesundheitliche Schäden nehmen zu. Hitze und Dürre und
       andere Extremereignisse bedrohen die Ernährungssicherheit von Milliarden
       Menschen und die Verwirklichung der UN-Entwicklungsziele.
       
       - Verwundbarkeit gegenüber Klimarisiken hängt davon ab, wie arm oder
       schlecht regiert Regionen sind. Besonders betroffen sind Arme, Frauen,
       Alte, Kinder, Indigene und andere Marginalisierte.
       
       - Städte sind einerseits besonders bedroht, können aber auch klimaresistent
       umgestaltet werden. Es gibt Fortschritt bei der Klima-Anpassung, aber er
       ist zu langsam. Je länger damit gezögert wird, desto größer die Schäden.
       
       - Die Überschreitung von 1,5 Grad Erwärmung auch nur für kurze Zeit würde
       schwerwiegende negative Folgen auf Natur und Menschen haben.
       
       - Die Risiken für Extremereignisse (Hitzewellen an Land und im Meer,
       Waldbrände, Überflutungen etc.) haben sich seit dem letzten Bericht vor
       sieben Jahren erhöht.
       
       - Klima-resiliente Entwicklung ist möglich, wenn Regierungen, Unternehmen
       und Privatleute die richtigen Entscheidungen treffen. Nötig sind Geld,
       historische Gerechtigkeit und internationale Kooperation.
       
       - Die Sicherung der Artenvielfalt weltweit ist Vorbedingung für
       klima-sichere Entwicklung. Dafür braucht es den Schutz von 30 bis 50
       Prozent der Ökosysteme an Land und im Meer.
       
       - Die Jahre bis 2030 werden entscheidend für die weitere Entwicklung sein,
       ob die Pfade zur klima-sicheren Entwicklung eingeschlagen werden. Wenn die
       Erwärmung 1,5 Grad überschreitet, wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein.
       
       28 Feb 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg2/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernhard Pötter
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) klimataz
 (DIR) IPCC
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Weltklima
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) psychische Gesundheit
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Folgen des Klimawandels: „Nothilfe reicht nicht“
       
       Wenn sich Krise an Krise reiht: Dem Klimawandel begegnet Thandie Mwape vom
       Roten Kreuz Afrika in ihrer Arbeit immer häufiger.
       
 (DIR) IPCC-Bericht des Weltklimarats: Die Klimakrise ist kein Schicksal
       
       Der Bericht des Weltklimarats ist mehr als ein Warnsignal: Das Papier zeigt
       den Weg, wie die Klimakrise bewältigt werden könnte.
       
 (DIR) Neuer Klimabericht: Anpassen oder aussterben
       
       Der Weltklimarat IPCC veröffentlicht seinen Bericht zu Folgen der
       Erderhitzung. Er sieht große Schäden, aber auch Chancen zur Anpassung.
       
 (DIR) taz-Podcast „klima update°“: Die Klima-News der Woche
       
       Die Klimakrise macht auch psychisch krank. Brauchen wir Risikotechnologien,
       um CO2 aus der Luft zu bekommen?
       
 (DIR) Klimaschädliche Biokraftstoffe: Schlimmer als Diesel und Benzin
       
       Einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe zufolge schaden
       Biokraftstoffe dem Klima mehr als sie nutzen. Der Biokraftstoffverband
       widerspricht.