# taz.de -- Demonstration gegen rechte Schwurbler: Geduld am Ende
       
       > Das „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ will den rechten
       > Querdenker*innen nicht länger die Straße überlassen und ruft auf zu
       > einer Gegendemo.
       
 (IMG) Bild: Radikalisierung von rechts: Demonstrantin in der Hamburger Innenstadt am 8. Januar 2022
       
       Nun sei die Geduld am Ende: Am kommenden Samstag soll nach Ansicht des
       „Hamburger Bündnisses gegen Rechts“ (HBgR) in der Hansestadt nicht erneut
       die Querdenken- und Corona-Leugnungsbewegung auf den Straßen dominieren.
       Das Bündnis ruft deshalb zu einer [1][Demonstration „gegen
       Verschwörungsideologien und für Solidarität“] auf. Den Aufruf des
       Bündnisses unterstützen über 80 Organisationen – von Fridays for Future
       über Gewerkschaften und Sozialverbände bis hin zur Grünen Jugend.
       
       „Wir richten uns gegen die wöchentlichen Aufmärsche, die von
       Reichsbürger:innen und Verschwörungsideolog:innen organisiert
       werden“, sagt Kim Uhrig vom HBgR. Denn: „Neonazis und extrem Rechte sind
       [2][ein fester Bestandteil der Aufmärsche.“]
       
       Bei den [3][stetig wachsenden Demonstrationen in der Hansestadt] würden
       „wissentlich nicht nur irreführende und unwissenschaftliche Behauptungen“
       verbreitet, sondern auch „antisemitische Verschwörungserzählungen“. Es
       werde mit „unmöglichen Vergleichen der Nationalsozialismus relativiert“.
       
       Das bürgerliche Erscheinungsbild sieht das Bündnis bei den selbsternannten
       Schützer:innen der Grundrechte mehr und mehr verblassen. Die rechten
       Parolen gegen Medien und gegen eine offene Gesellschaft würden von vielen
       Demoteilnehmer:innen mit angestimmt. Und damit treiben nach Uhrigs
       Ansicht die Demos die Radikalisierung voran. Dabei würden in Hamburg die
       Übergriffe auf Busfahrer:innen, Supermarkt-Angestellte oder
       Mitarbeiter:innen von Testzentren und Journalist:innen offenbaren,
       dass die Radikalisierung längst die Schwelle zur Gewalt überschritten hat.
       
       Im Norden ist „Hamburg die ‚Hauptstadt der Bewegung‘“ geworden, sagt Felix
       Krebs vom HBgR. Gelingen konnte das auch durch die „nachsichtige Politik
       der Verantwortlichen“. Er führt an, dass die Sicherheitsbehörden den
       Protest als „durchweg ‚bürgerlich‘ charakterisierten“.
       
       Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hatte es in Hamburg bis Mitte
       Dezember keine Maskenpflicht bei Versammlungen geben, und jetzt würde ihre
       Durchsetzung eher nachlässig gehandhabt. „Wenn dann noch der Bürgermeister
       und Arzt Peter Tschentscher zu Weihnachten öffentlich Verständnis für
       Impfgegner-Demos äußert, so befördert dies, gewollt oder nicht, die
       Aufmärsche“, sagt Krebs.
       
       Wer die Null-Toleranz-Strategie der Polizei bei linken Demonstrationen
       erlebte, wundert sich auch über die hohe Toleranz bei Protesten gegen die
       staatliche Pandemie-Maßnahmen. Die Proteste, bei denen der Verzicht auf
       Masken und die Nichteinhaltung von Mindestabständen identitätsstiftend
       sind, seien letztlich „Superspreader-Events“, sagt Christiane Schneider.
       Die frühere Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei hat die
       Gegendemonstration angemeldet hat. Man wolle damit auch „eine
       Coronapolitik, die nichts gegen die pandemiebedingte Verschärfung der
       sozialen Spaltung unternimmt“ kritisieren.
       
       13 Jan 2022
       
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 (DIR) [2] /Proteste-gegen-Corona-Massnahmen/!5825257
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 (DIR) Andreas Speit
       
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