# taz.de -- Kritik an Wahlkampfvideo der SPD: CDU empört über Scholz-Werbespot
       
       > Die SPD geht Armin Laschet und dessen umstrittenen Berater Nathanael
       > Liminski in einem Video hart an. Die CDU-Spitze fordert jetzt, den Clip
       > zurückzuziehen.
       
 (IMG) Bild: Unerwartet aggressiv: Generalsekretär Klingbeil hat die SPD-Wahlkampagne Anfang August vorgestellt
       
       Berlin dpa | Die CDU hat die SPD zum Verzicht auf einen [1][umstrittenen
       Wahlkampfspot] aufgefordert. „Das Beste wäre jetzt für alle, das nicht zu
       einer großen Debatte im Wahlkampf zu machen, sondern einfach schlicht und
       ergreifend, diesen Film zurückzuziehen“, sagte CDU-Generalsekretär Paul
       Ziemiak am Montag in Berlin. Man solle „nicht weiter ein religiöses
       Bekenntnis dazu missbrauchen, um Wahlkampf gegen Andere zu machen.“
       
       Auslöser ist ein Wahlspot der SPD, bei dem aus einer Matroschka-Puppe ein
       CDU-Politiker nach dem anderen auftaucht. „Wer Armin Laschet und die CDU
       wählt, wählt…“ sagt eine Stimme dazu. Zur Puppe mit dem Konterfei des
       CDU-Wirtschaftspolitikers Friedrich Merz sagt die Stimme weiter „… eine
       Politik, die Reiche reicher und Arme ärmer macht“. Zur Puppe mit dem
       Gesicht von Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wird der Satz
       ergänzt mit „… Kandidierende, die die CDU an den rechten Rand drücken“.
       
       Als nächstes kommt eine Puppe mit dem Konterfei des Düsseldorfer
       Staatskanzleichefs und Laschet-Intimus Nathanael Liminski. Hier wird der
       Satz ergänzt mit „… erzkatholische Laschet-Vertraute, für die Sex vor der
       Ehe ein Tabu ist“. Dies spielt auf eine Äußerung des bekennenden Katholiken
       an, die dieser 2007 in der ARD-Sendung „Maischberger“ als eine „persönliche
       Entscheidung“ rechtfertigte. Liminski war damals noch Student. In der
       Sendung sprach er sich auch „gegen jede Art von künstlicher Verhütung“ aus.
       
       Ziemiak sagte dazu: „Die Bekenntnisse der SPD zu einem fairen Wahlkampf
       haben wir uns anders vorgestellt.“ Offenbar handele es sich um [2][einen
       „neuen Stil der SPD“.] Ihr Spitzenkandidat Olaf Scholz müsse jetzt
       erklären, „ob er weiterhin die Religionszugehörigkeit, die Zugehörigkeit
       zum katholischen Glauben missbrauchen will für eine Kampagne im Wahlkampf“.
       Der Film führe auch in der Bevölkerung zu einer großen Empörung.
       
       Kritisch äußerte sich auch die Deutsche Bischofskonferenz. Der Umgang mit
       einer Äußerung einer religiösen Überzeugung sei „unangemessen“, sagte eine
       Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wir werben für einen fairen
       Wahlkampf, der anhand von Sachthemen und in der Auseinandersetzung mit den
       Wahlprogrammen ausgetragen werden sollte.“
       
       In einem Interview mit RTL West meldete sich am Montagabend auch Laschet
       selbst zu Wort. Nach einem Tweet des RTL-Regionalfensters sagte Laschet:
       „Mich hat das überrascht, welche Methoden jetzt Olaf Scholz anwendet, um
       Wahlkampf zu machen.“ Das Interview sollte ab 18 Uhr ausgestrahlt werden.
       
       10 Aug 2021
       
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