# taz.de -- CDU und Werteunion: Unvereinbarkeitsbeschluss, jetzt
> Wenn die CDU sich glaubhaft nach rechts abgrenzen will, muss sie mit der
> Werteunion brechen. Das geht – wenn Laschet es will.
(IMG) Bild: Problematische Vertreter der Werteunion: Hans-Georg Maaßen (l.) und der Vorsitzende Max Otte (r.)
Armin Laschet macht es sich zu leicht. Mit der Begründung, [1][die
Werteunion sei keine Parteiorganisation,] erklärt sich der Vorsitzende der
CDU schlicht für nicht zuständig für den Rechtsruck in diesem Verein.
Es stimmt, die Werteunion ist eine unabhängige Organisation. Aber die
meisten ihrer Mitglieder sind eben auch Teil der einen oder anderen
Unionspartei. Das gilt auch für zwei besonders problematische Vertreter:
den ehemaligen Verfassungsschef Hans-Georg Maaßen, der das Aushängeschild
der Werteunion ist, [2][und ihren neuen Vorsitzenden Max Otte.]
Die Wahl des umtriebigen Fondmanagers hat klar gezeigt: Ein Mann, der nicht
nur in seinen Positionen AfD-nah ist, sondern die radikal rechte Partei
wählt und sich unter AfD-Politikern bewegt wie ein Fisch im Wasser, der ist
in der Werteunion inzwischen mehrheitsfähig.
Dass Otte, der dem Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung
vorsaß, sich dabei abfällig über AfD-Chef Jörg Meuthen und eher
unterstützend über den „Flügel“ äußert, kommt noch verschärfend hinzu.
Ebenso sein Auftritt bei den „Querdenkern“.
## Strategische Entscheidungen und zögerndes Abwarten
Dass Maaßen wiederum erklärte, er wolle seine Mitgliedschaft in der
Werteunion nun ruhen lassen, dürfte weniger in einer inhaltlichen
Distanzierung von [3][Ottes Radikalität] begründet sein, sondern eher
taktische Ursachen haben. Will Maaßen politisch künftig mitspielen, muss er
das Direktmandat in Südthüringen holen. Und will sich deshalb im internen
Streit der Wertunion wohl nicht positionieren – denn das könnte Stimmen
kosten.
Parteichef Laschet aber darf sich nicht wegducken, wenn er – wie er stets
behauptet – die Brandmauer zur AfD wirklich fest verankern will. Es stimmt
zwar, was er sagt: Parteiausschlussverfahren sind kompliziert und
langwierig. Doch zu diesem komplizierten Instrument muss die CDU-Spitze gar
nicht greifen.
Viel einfacher wäre es, einen Unvereinbarkeitsbeschluss herbeizuführen. Wer
dann Mitglied in der Werteunion ist, könnte der CDU nicht mehr angehören.
Es wäre ein klares Signal: Hier ist die Grenze. Ein solcher Beschluss ist
überfällig.
1 Jun 2021
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## AUTOREN
(DIR) Sabine am Orde
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