# taz.de -- Musiktipps der Woche: Leicht bis grenzwertig
       
       > Benny Sings singt unter dem Sternenehimmel, Hendrik Otremba liest aus
       > „Kachelbads Erbe“ und das Trio Ö widmet sich dem Begriff „Borderline“.
       
 (IMG) Bild: Tim van Berkestijn alias Benny Sings
       
       Ausnahmsweise steigen wir in die Woche ein, indem wir in die Ferne
       schweifen – naja, an einen Ort, der sich zumindest in Zeiten wie diesen
       fern anfühlt: nach Amsterdam, in das dort ansässige Planetarium.
       
       Unter dessen Sternenhimmel stellt am Freitag (9. 4.) der chronisch
       unterschätzte Indie-Songwriter [1][Tim van Berkestijn alias Benny Sings]
       sein ganz umfassend betiteltes, neues Album „Music“ vor – das immerhin
       achte seit dem herzerwärmenden Debüt „Champagne People“ (2003).
       
       Sein scheinbar schluffig daherkommender, aber so einwilliger wie
       eingängiger Low-Fi-R'nB'-Pop transportiert eine Leichtigkeit, die einem
       aktuell ja öfter mal abhanden kommt. Auf der Bühne spielt der
       Singer-Songwriter übrigens Bassgitarre.
       
       Das und seine Begleitband gibt seinen Konzerten einen Drive, der sich auf
       Platte nicht gleich erschließt ([2][Stream ab 21 Uhr], ‚Pay What You Want‘
       heißt die Devise, der minimale Beitrag zur Deckung der Unkosten beträgt
       2,50 Euro).
       
       Wer die wirklich eigene Sprache der eigenlich krautpunkigen, auf dem
       letzten Album aber recht dubbig daherkommenden Band Messer schätzt, freut
       sich vielleicht auch über die Lesung ihres Sängers und Texters Hendrik
       Otremba. Dessen Buch „[3][Kachelbads Erbe]“ erzählt von vielem, unter
       anderem von Menschen, die sich zu Lebzeiten einfrieren lassen, um dann
       hoffentlich mal wieder aufgetaut zu werden.
       
       Der Roman ist zwar bereits Ende 2019 erschienen. Doch wenn diese Pandemie
       für irgendwas gut ist, dann ja doch dafür, endlich mal nachzuholen, was so
       liegen geblieben ist. [4][Zum Livestream zuschalten] kann man sich am
       Freitag (9. 4., 20 Uhr, Zugang frei)
       
       Am Dienstag (13. 4.) widmet sich das Trio Ö dem Begriff „Borderline“: zu
       erleben ist das im Rahmen der Unerhörten Musik, der allwöchentlich
       stattfindenden Konzertreihe für Neue Musik im BKA-Theater. Mit dem Wort
       werden ja nicht nur gezogene Grenzen beschrieben; umgangssprachlich steht
       er mittlerweile mindestens genauso oft für den Grenzverlust, der mit der so
       bezeichneten Persönlichkeitsstörungen oft einhergeht.
       
       Die Mezzosopranastin Anna Clementi, die Violoncellistin Marika Gejrot und
       der Pianist Martin Edin stellen als Solisten sowie als Ensemble insgesamt
       sieben Stücke vor, darunter zwei neue aus diesem Jahr. Letztere stammen vom
       italienischen Komponisten Nicola Sani und von Edin selbst ([5][Stream ab 20
       Uhr], weitere Infos unter [6][www.unerhoerte-musik.de], Tickets ab 5 Euro.)
       
       Ebenfalls um zeitgenössische Musik geht es bei der Berliner
       [7][Konzertreihe Kontraklang]. Mit dem neuen Podcast Interval Signals, von
       den Kontraklang-Initiatoren ins Leben gerufen, gibt es nun eine neues
       Format, jenseits von Livemusik.
       
       [8][In der ersten Folge] geht es um das Leben und Arbeiten des 1982
       gestorbenen japanischen Komponisten Teiji Ito. Der war vor allem seine
       Soundtracks für die Avantgarde-Filmemacherin Maya Deren bekannt, die er
       kurz vor ihrem Tod auch heiratete.
       
       9 Apr 2021
       
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 (DIR) [1] https://www.bennysings.com/
 (DIR) [2] http://www.bennysings.com/livestream/
 (DIR) [3] https://hoffmann-und-campe.de/products/545-kachelbads-erbe
 (DIR) [4] http://fb.com/clubmanufaktur/live
 (DIR) [5] https://www.youtube.com/watch?v=kJ4mYNg6MIA
 (DIR) [6] http://www.unerhoerte-musik.de
 (DIR) [7] https://kontraklang.de/
 (DIR) [8] https://kontraklang.de/concert/teiji-ito/
       
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 (DIR) Stephanie Grimm
       
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