# taz.de -- Einsatz gegen schwarze Jugendliche: Polizeigewalt? Alles wie gehabt
> Der Übergriff von Polizist*innen auf zwei schwarze Jugendliche auf
> St. Pauli bleibt folgenlos, sagt der Hamburger Senat.
(IMG) Bild: Eine verbreitete Meinungsäußerung an einer Wand
Hamburg taz | Der Hamburger Senat formuliert es in seiner Antwort auf eine
Kleine Anfrage der Linksfraktion kompliziert: „Ausreichende Anhaltspunkte
für einen strafrechtlich relevanten Anfangsverdacht zur Einleitung eines
Ermittlungsverfahrens, die den Verdacht einer Straftat im Amt begründen,
liegen bisher nicht vor.“ Übersetzt bedeutet das: [1][Der Polizeieinsatz
gegen zwei schwarze Jugendliche Anfang April] an der Reeperbahn wird keine
Konsequenzen haben. Zumindest nicht für die Polizei.
Zwölf Polizist*innen waren an dem Übergriff auf den 15-jährigen Asad F.
und den 16-jährigen Musa F. beteiligt, ergab die Antwort des Senats. Asad
F. hatte bei einer Kundgebung gegen rassistische Kontrollen und
Polizeigewalt eine Rede gehalten. Er trug dabei einen Pullover mit der
Aufschrift ACAB.
Die Beamt*innen [2][fühlten sich davon offenbar beleidigt]. Auf dem
Heimweg von der Kundgebung fingen sie die Jugendlichen ab. Die betroffenen
Brüder und ein Zeuge beschreiben den Einsatz als brutal, Musa F. kam später
mit Prellungen an Kopf, Hüfte und Rücken sowie einem stumpfen Bauchtrauma
ins Krankenhaus.
Der Senat aber ist überzeugt: „Die angewandten Maßnahmen können nicht
ursächlich für Verletzungen sein, deren Versorgung einen
Krankenhausaufenthalt erforderlich machen würde.“
Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Deniz Celik, bezweifelt
das. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum die Behörden keinen
Anfangsverdacht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sehen“, sagt er.
Der Vorgang bestätige Vorbehalte gegen die polizeiliche Aufklärung von
Polizeigewalt und unterstreiche die Notwendigkeit einer [3][unabhängigen
Beschwerdestelle].
26 Apr 2021
## LINKS
(DIR) [1] /Polizeigewalt-gegen-schwarze-Jugendliche/!5761065
(DIR) [2] /Beschluss-des-Bundesverfassungsgerichts/!5316367
(DIR) [3] /Neue-Beschwerdestelle-in-Hamburg/!5711714
## AUTOREN
(DIR) Katharina Schipkowski
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