# taz.de -- Protest in Berlin-Wedding am Samstag: Reiche sollen zahlen
       
       > Kiezinitiativen mobilisieren: Am Samstag wird für einen solidarischen
       > Umgang mit den Folgen der Coronakrise demonstriert.
       
 (IMG) Bild: Schon mehrfach haben im Wedding Kiezinitiativen gemeinsam protestiert, hier Ende April 2019
       
       Berlin taz | Unter dem Motto „Für eine soziale und demokratische Lösung der
       Krise – Die Reichen sollen zahlen“ ruft die Stadtteilorganisation
       [1][„Hände weg vom Wedding“] (HwvW) am Samstag zu einer Protestaktion im
       Kiez auf. Sie soll um 12 Uhr an der U-Bahn-Station Pankstraße beginnen. Im
       Anschluss an eine etwa einstündige Kundgebung ist eine kleine
       Kiezdemonstration geplant, die am Nettelbeckplatz enden soll.
       
       „Wir sind mitten in einer Pandemie und am Anfang des Kampfes um die Frage,
       wer für die Kosten der Krise zahlen wird“, begründet Marc Seiler von HwvW
       gegenüber der taz die Protestaktion im Coronawinter 2020. Für seine
       Initiative sei es wichtig, auch während des zweiten Lockdowns im Kiez
       präsent zu sein, betonte er.
       
       Bei der Aktion soll eine überarbeitete Version eines Forderungskatalogs
       verteilt werden, den die StadtteilaktivistInnen bereits beim ersten
       Lockdown im Frühjahr erstellt haben. Er wurde mit KiezbewohnerInnen
       erarbeitet, die sich im März 2020 im Netzwerk „Wedding solidarisch“
       zusammengefunden hatten.
       
       An erster Stelle des Forderungskatalogs seht ein Stopp aller
       Privatisierungen im Gesundheitswesen. Gute Arbeitsbedingungen und faire
       Löhne für alle gehören ebenso zu dem Forderungskatalog wie der Stopp aller
       Zwangsräumungen, der Ausbau von Frauen- und Geburtshäusern und ein
       Bleiberecht sowie eine menschenwürdige Unterbringung aller illegalisierten
       MigrantInnen.
       
       ## Längerfristige Forderungen
       
       Neben schnell realisierbaren Reformen sind in dem Katalog auch
       längerfristige Forderungen wie die Vergesellschaftung des Gesundheitswesens
       und der Wohnungskonzerne enthalten. Seiler beton, dass es in Wedding
       während der gesamten Zeit der Pandemie solidarische Aktionen gab. Daher
       unterstützten auch VertreterInnen von MieterInnengruppen, die Initiative
       „Eine S-Bahn für Alle“ und die Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht
       (Baga) den Protest am Samstag. Es sei gerade in Coronazeiten wichtig, mit
       sozialen Forderungen eigene linke Akzente zu setzen, betont Seiler.
       
       Am 16. Dezember ist um 18 Uhr unter dem Motto „Healthcare – not Warfare!“
       eine weitere linke Kundgebung zu sozialen Themen geplant. Sie wird vom
       antimilitaristischen Bündnis Nowar vorbereitet und richtet sich gegen die
       Einbeziehung der Bundeswehr in die Coronaschutzmaßnahmen. Protestiert wird
       vor der Agentur Crossmedia in der Kohlfurther Straße 42 in Kreuzberg, die
       mehrere Werbekampagnen für die Bundeswehr realisiert hat.
       
       11 Dec 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.unverwertbar.org
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Nowak
       
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