# taz.de -- Berliner Aktionen gegen Rechts: Aufklärung und Protest
       
       > Antisemitismus und Rassismus sind rasant wachsende Ungeheuer. Deshalb
       > müssen alle Teile der Gesellschaft dagegen aufstehen. Die Termine der
       > Woche.
       
 (IMG) Bild: „Angst frisst Seelen auf / #BLM“, Schirm gegen Rassismus auf United against Racism-Demo in Hamburg
       
       Unser geschätzter Kollege Christian Semmler, der vor 7 Jahren verstorben
       ist, hat uns prophezeit, dass die große Zeit der Rechten nochmal kommen
       wird. Er hatte leider Recht: Die Meute steht Reichsflaggen schwenkend vor
       dem Bundestag und der rechtsextreme III. Weg marschiert am Tag der
       Deutschen Einheit durch Hohenschönhausen. Verschwörungstheoretiker:innen
       und Menschen, die Angst vor einem Stück Stoff vor dem Mund haben und den
       Unterschied zu einem echten Maulkorb nicht verstehen, gehen
       selbstverständlich mit Faschist:innen auf die Straße. Der Zweck heiligt
       alle Mittel.
       
       Das Aktionsbündnis Antira – ABA lädt ein Jahr nach dem antisemitischen und
       rassistischen Terroranschlag in Halle zu einer [1][Gedenkkundgebung und
       Demonstration] in Berlin ein. Zwei Menschen wurden ermordet, andere wurden,
       zum Teil schwer, verletzt und haben traumatisiert überlebt. Das Schlimmste:
       Der grassierende Antisemitismus und Rassismus ist ein rasant wachsendes
       Ungeheuer und umfasst alle Teile der Gesellschaft und Institutionen.
       
       Endlich lückenlose Aufklärung, Unterstützung der Opfer und wenigstens ein
       würdiges Gedenken ist das, was im Falle des Anschlags von Halle noch hilft;
       gemeinsam gegen rechten Terror und Antisemitismus, strukturellen Rassismus
       und Alltagsrassismus und für eine offene und solidarische Gesellschaft. Um
       Mund-Nasenschutz und die Wahrung des Mindestabstand von 1,5 Metern wird
       gebeten (9. Oktober, Südstern Berlin Kreuzberg, 14 Uhr).
       
       Im [2][Institut für diskriminierungsfreie Bildung] gibt es einen Online
       Allyship-Workshop via Zoom mit dem Titel Weiße Bündnisarbeit gegen
       Rassismus. Beschäftigt wird sich mit Handlungsmöglichkeiten weißer
       Menschen, um gemeinsam mit Schwarzen Menschen und People of Color gegen
       Rassismus vorzugehen.
       
       Konkrete Strategien sollen durch Fallbeispiele erarbeitet werden.
       Referentin ist Dr. Jule Bönkost (Amerikanistin und
       Kulturwissenschaftlerin). Sie führt das Bildungsprojekt „Hier und Jetzt!
       Kolonialismus und Kolonialrassismus im Unterricht“. Das Seminar richtet
       sich an weiße Akteur:innen, die das eigene Handeln gegen Rassismus
       reflektieren möchten und können.
       
       Verbindlich anmelden sollte man sich so bald wie möglich unter
       [3][www.aric.de]. Die Teilnahme kostet 57 Euro, die Anmeldebestätigung
       bekommt man nach Zahlung der Kursgebühr mit der Rechnung (10. Oktober,
       Malplaquetstr. 13a, 11 Uhr).
       
       Über die Rolle der Kirchen im NS-Regime informiert Stadtführer Ralph
       Jakisch zum 75. Jahrestag des Weltkriegsendes bei einer Führung. Beleuchtet
       wird, wie die Rolle der christlichen Kirchen im Nationalsozialismus war,
       was bis heute ein nur unzureichend erforschter Aspekt der NS-Geschichte
       ist. Die Teilnahme kostet 10 Euro (11. Oktober, St. Marienkirche
       Karl-Liebknecht-Str. 8, 14 Uhr).
       
       Und nicht vergessen: Am 7. Oktober ab 18 Uhr gibt es ab Samariterplatz eine
       Kiez-Demo in Friedrichshain für die Liebig34. Das Hausprojekt soll am 9.
       Oktober geräumt werden!
       
       7 Oct 2020
       
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 (DIR) Desiree Fischbach
       
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