# taz.de -- Corona-Ausbruch in NRW: Laschet verteidigt Krisenmanagement
       
       > Ministerpräsident Laschet verteidigt sein Vorgehen im Fall Tönnies und
       > warnt davor, Gütersloher zu stigmatisieren. Österreich warnt derweil vor
       > Reisen nach NRW.
       
 (IMG) Bild: Armin Laschet (CDU) am 24. Juni bei der Aktuellen Stunde im nordrhein-westfälischen Landtag
       
       Wien/Düsseldorf dpa | NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat das
       [1][Krisenmanagement] der CDU/FDP-Landesregierung nach dem [2][massiven
       Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik] im Kreis Gütersloh
       verteidigt. Mit dem Lockdown in Gütersloh und im Kreis Warendorf mute man
       den Menschen viel zu, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf.
       
       Durch die breite Streuung der Wohnorte und der Tönnies-Belegschaft berge
       der Ausbruch aber ein „enormes Pandemie-Risiko“. Wie weit sich das Virus in
       der Bevölkerung ausgebreitet habe, könne noch niemand sagen. Die Tests
       würden am Mittwoch noch einmal massiv ausgeweitet.
       
       Die österreichische Regierung rief am Mittwochvormittag als Reaktion auf
       den Ausbruch in Nordrhein-Westfalen eine Reisewarnung für das Bundesland
       aus. „In Zusammenhang mit der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus gilt
       für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) –
       vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt“, hieß es am Mittwoch auf
       der Internetseite des österreichischen Außenministeriums.
       
       Für den Rest Deutschlands gilt aus Sicht des Ministeriums ein niedrigeres
       Sicherheitsrisiko (Stufe 4) mit der Maßgabe: „Von nicht unbedingt
       notwendigen Reisen in das Land wird abgeraten.“ Insgesamt gibt es 6 Stufen.
       Die höchste gilt, wenn die Reisewarnung ein ganzes Land betrifft. Auf der
       gleichen „partiellen“ Stufe wie NRW stehen in Österreich aktuell unter
       anderem die chinesische Provinz Hubei und die italienische Lombardei.
       
       Armin Laschet warnte hingegen davor, UrlauberInnen [3][aus dem Kreis
       Gütersloh] zu benachteiligen. „Die Botschaft an alle, die jetzt auf
       Gütersloh schauen: Es sind außerhalb der Beschäftigten in der
       Fleischindustrie so gut wie keine Fälle bisher bekannt“, sagte der
       CDU-Politiker am Dienstagabend in den ARD-“Tagesthemen“ mit Blick auf
       andere Bundesländer. „Ich warne nur davor, jetzt die Bewohner dieses
       Kreises zu stigmatisieren.“
       
       Am Dienstag zeichnete sich ab, dass der Ausbruch in Nordrhein-Westfalen
       Auswirkungen auf die Urlaubsplanung vieler Menschen haben dürfte. Auf
       Usedom wurden am Montag 14 Menschen aus Corona-Hotspots aufgefordert,
       vorzeitig abzureisen. Auch in Bayern und Schleswig-Holstein gelten künftig
       Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots. Zumindest in Bayern ist
       eine Einreise mit einem negativen Testergebnis laut Laschet weiter möglich.
       „Wir tun alles, dass sie dieses Attest bekommen.“
       
       24 Jun 2020
       
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