# taz.de -- Lücken im Berliner Haushalt: Corona frisst Milliarden
       
       > Nach der jüngsten Steuerschätzung hält Finanzsenator Kollatz (SPD) neue
       > Schulden für unvermeidlich. Spielräume für neue Projekte gebe es nicht
       > mehr.
       
 (IMG) Bild: Sind da noch ein paar Euros versteckt? Finanzsenator Matthias Kollatz
       
       Berlin dpa/taz | Berlins Steuereinnahmen brechen infolge der
       wirtschaftlichen Beschränkungen wegen der Corona-Krise dramatisch ein. In
       diesem Jahr fließen voraussichtlich 3,05 Milliarden Euro weniger Steuern in
       die Kasse als erwartet, im kommenden Jahr sind es wohl 1,65 Milliarden Euro
       weniger. Das ergibt sich aus der jüngsten Steuerschätzung, wie
       Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Freitag mitteilte.
       
       Über den Zeitraum 2020 bis 2023 summieren sich die Einnahmeausfälle
       gegenüber den bisherigen Planungen auf 8,35 Milliarden Euro. „Damit findet
       wie in der Finanzkrise 2008/2009 eine dauerhafte Absenkung des
       Wachstumspfades statt“, erklärte Kollatz. „Das frühere Einnahmenniveau wird
       nicht mehr erreicht.“
       
       Angesichts der Einbrüche seien neue Schulden unvermeidbar, so Kollatz. Vor
       einigen Wochen hatte er eine Größenordnung von fünf Milliarden genannt.
       
       ## Keine finanziellen Spielräume mehr
       
       Klar sei auch, dass keinerlei Spielräume für zusätzliche Ausgaben vorhanden
       seien. „Stattdessen sind alle Positionen des Haushalts daraufhin zu
       überprüfen, wo sich Abweichungen und insbesondere Verzögerungen ergeben“,
       so Kollatz. Im weiteren Pandemieverlauf könne eine weitere Verschlechterung
       der wirtschaftlichen und damit finanziellen Lage nicht ausgeschlossen
       werden.
       
       Der rot-rot-grüne Senat will bis 26. Mai einen zweiten Nachtragshaushalt
       vorlegen. Der erste war noch ohne die Aufnahme weiterer Schulden
       [1][ausgekommen].
       
       Die Corona-Krise reißt ein riesiges Loch in alle deutschen Staatskassen.
       Erstmals seit der Finanzkrise sinken die Steuereinnahmen von Bund, Ländern
       und Kommunen. Die Steuerschätzer rechnen nach Angaben vom Donnerstag damit,
       dass in diesem Jahr 81,5 Milliarden Euro weniger Steuern reinkommen als im
       vergangenen Jahr – ein Minus von mehr als zehn Prozent. Bund, Länder und
       Kommunen müssen daher mit 98,6 Milliarden Euro weniger auskommen als noch
       im November vorhergesagt – und bereits in den Haushalten verplant.
       
       15 May 2020
       
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