# taz.de -- Klimaproteste in Berlin gehen weiter: Ihr diskutiert, wir demonstrieren
       
       > Was macht die Klimabewegung am Freitag, nach einer Woche voller
       > Diskussionen über Protestformen? Weiter protestieren.
       
 (IMG) Bild: Klima:aktivistinnen haben am Freitagnachmittag das Rote Rathaus umzingelt
       
       Berlin taz | Zu radikal? Zu brav? Zu esoterisch, zu professionell, zu jung,
       zu exklusiv, zu wenig, zu viele? Keine Meinung zu Extinction Rebellion zu
       haben schien in dieser Woche keine Option zu sein, zumindest für Menschen,
       die beruflich Zeitungen oder soziale Medien vollschreiben.
       
       Im Fokus standen dabei weniger die Inhalte als die Form der Proteste; über
       die Legitimität von Sitzblockaden zu diskutieren ist vielen Menschen dann
       offenbar doch ein größeres Anliegen, als über den Klimawandel zu sprechen.
       Auch die Aktivist:innen von Fridays for Future können von dieser Art
       Diskussionen ein Lied singen: Über das Für und Wider der Aktionsform
       Schulstreik wurde ebenfalls monatelang diskutiert.
       
       Die tatsächlichen Bewegungen auf der Straße bleiben von diesen Diskussionen
       allerdings weitestgehend unberührt. Die Aktivist:innen haben schließlich
       anderes zu tun. Das wird auch an diesem Freitag in Berlin deutlich: Zur
       wöchentlichen Kundgebung von Fridays for Future im Invalidenpark gibt es
       diese Woche gleich vier Zubringerdemonstrationen; anschließend ziehen die
       Aktivist:innen zum Roten Rathaus, das sie mit einer Menschenkette umzingeln
       wollen.
       
       Am Brandenburger Tor startet um 13 Uhr eine Demonstration von Extinction
       Rebellion, an der Marschallbrücke ist die Polizei derweil damit
       beschäftigt, Blockierer:innen aus Ölfässern zu schneiden, in denen sie sich
       an die Brücke angekettet haben. Das Extinction Rebellion Camp auf der Wiese
       vor dem Kanzleramt steht nach wie vor – für nicht wenige der
       Teilnehmer:innen von #Berlinblockieren war in dieser Woche Zelten im Regen
       das Erholungsprogramm nach der Brückenblockade.
       
       „Mein Gefühl ist, wir fangen gerade erst richtig an“, sagt die 15-jährige
       Nour (Nachname ist der Redaktion bekannt), die mit Freundinnen in den
       Invalidenpark gekommen ist, später aber auch noch bei der Demonstration von
       Extinction Rebellion mitlaufen will. „Dass es unterschiedliche
       Protestformen gibt, ist doch gut, weil dann für jeden was dabei ist“,
       findet sie. Dann will die Gruppe weiter, die Fahrraddemonstration begrüßen,
       die um 11 Uhr am Westkreuz losgeradelt ist. Für lange theoretische
       Diskussionen über das Für und Wider einzelner Aktionsformen ist hier heute
       keine Zeit. Es muss schließlich noch ziemlich viel protestiert werden an
       diesem Freitag.
       
       11 Oct 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malene Gürgen
       
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