# taz.de -- Reaktion auf den Fall Tönnies: Charles M. Huber tritt aus CDU aus
       
       > Der Schauspieler will nicht mehr Teil der Partei sein. Grund sind
       > relativierende Aussagen des Afrikabeauftragten der Bundesregierung zum
       > Fall Tönnies.
       
 (IMG) Bild: Keine Geduld mehr mit der CDU: der Schauspieler und frühere Abgeordnete Charles M. Huber
       
       Frankfurt/Main afp | Der Schauspieler und ehemalige Bundestagsabgeordnete
       Charles M. Huber tritt aus der CDU aus. Grund dafür sei, dass der
       Afrikabeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), die
       [1][rassistischen Äußerungen] von Clemens Tönnies relativiert habe. Damit
       habe Nooke die Aussagen von Tönnies „gezielt unterstützt“, erklärte Huber
       am Donnerstag im sozialen Netzwerk Facebook.
       
       Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04, hatte in der vergangenen
       Woche den Bau von Kraftwerken in Afrika empfohlen, damit „die Afrikaner
       aufhören, Bäume zu fällen“ und „Kinder zu produzieren“. [2][Nooke] forderte
       mit Blick darauf, über die „angesprochenen Probleme wie das Verschwinden
       des Regenwalds und das Bevölkerungswachstum auf dem afrikanischen
       Kontinent“ müsse „gesprochen und gegebenenfalls kontrovers diskutiert
       werden“. Er kritisierte zugleich Tönnies' Wortwahl.
       
       Huber kritisierte nun mit Blick auf Nooke, [3][es seien sich wiederholende
       und im Tenor ähnliche Aussagen], die das Bild eines Manns zeichneten, der
       sich nicht durch Kompetenz einen Namen gemacht habe. Stattdessen habe Nooke
       seine Position als Afrikabeauftragter häufig dafür benutzt, den Kontinent,
       seine Bewohner, ihre Diaspora und Menschen afrikanischer Abstammung „in
       vereinfachter Art und Weise demütigend darzustellen“.
       
       In seiner Funktion habe Nooke Deutschland und afrikanische Länder einander
       nicht näher gebracht. Afrika werde somit „gezielt zum Fußabstreifer der
       deutschen Innenpolitik“ gemacht. „Somit sehe ich diesen Schritt als eine
       logische Konsequenz“, schrieb Huber mit Blick auf seinen Parteiaustritt.
       
       Huber wurde durch die Fernsehserie „Der Alte“ bekannt. In der Serie spielte
       der Sohn eines senegalesischen Diplomaten fast zehn Jahre lang den
       Inspektor Henry Johnson. Von 2013 bis 2017 saß Huber für die hessische CDU
       im Bundestag. Seit Ende 2018 lebt er im Senegal.
       
       8 Aug 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Skandal-auf-Schalke/!5616566
 (DIR) [2] /Deutsche-Afrikapolitik/!5575963
 (DIR) [3] /Kolumne-Afrobeat/!5540460
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Afrika
 (DIR) Clemens Tönnies
 (DIR) CDU
 (DIR) Clemens Tönnies
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Clemens Tönnies
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Fußball
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) DFB und Ethikkommission zu Tönnies: Wird schon nicht so schlimm werden
       
       DFB und Ethikrat beraten über den Fall Tönnies. Dass die rassistischen
       Ausfälle des Schalkers ernsthaft sanktioniert werden, wäre wichtig.
       
 (DIR) Rassismus bei Stadtverwaltung: Weißabgleich beim Blitzer
       
       Ein Schwarzer fährt zu schnell durch eine Radarfalle. Das Amt vermerkt:
       „Fahrer hat kein deutschstämmiges Aussehen.“ Nun herrscht Empörung.
       
 (DIR) Schalke-Fan zum Fall Tönnies: „Schmerzhafte Reaktionen“
       
       Der Schalker Ehrenrat spricht Clemens Tönnies vom Rassismusvorwurf frei.
       Susanne Franke von der Schalker Fanintiative bedauert das.
       
 (DIR) Profifußball in Russland: Traditionell rassistisch
       
       Gleich im ersten Spiel für seinen neuen Klub Zenit St. Petersburg lassen
       Fans den Brasilianer Malcom spüren, was sie von Schwarzen halten.
       
 (DIR) Rauswurf beim Chemnitzer FC: Ein Fan der Nazifans
       
       Weil er sich als Sympathisant der rechtsradikalen Fanszene outet: Der
       Chemnitzer FC entlässt Publikumsliebling und Kapitän Daniel Frahn fristlos.