# taz.de -- Aufnahme von Seenot-Flüchtlingen: Berlin will endlich Hafen werden
       
       > 12 Städte gründen das Bündnis „Städte Sichere Häfen“. Regierender
       > Bürgermeister fordert von Bundesregierung Ende der Blockade-Haltung.
       
 (IMG) Bild: Vorigen September demonstrierten in Berlin mehrere Hundert Menschen für Seenotrettung
       
       Berlin taz Bei dem von der Organisation Seebrücke organisierten Kongress
       „Sichere Häfen. Leinen los für kommunale Aufnahme“ im Roten Rathaus haben
       am Freitag 12 Städte, darunter Berlin, das [1][Bündnis „Städte sichere
       Häfen“ gegründet]. Damit haben sie ihre Bereitschaft zur Aufnahme von aus
       dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen bekräftigt.
       
       Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), sagte der
       taz: „Es liegt in unser aller Verantwortung, Menschen in Not zu helfen und
       solidarisch mit Flüchtenden zu sein. Die Gründung des Bündnisses ist für
       mich Teil dieser Verantwortung und eine notwendige Konsequenz aus dem
       humanitären Elend im Mittelmeer.“
       
       Seebrücke ist eine soziale Bewegung, die sich mit über 90 Lokalgruppen
       bundesweit für sichere Fluchtwege und die kommunale Aufnahme von aus Seenot
       geretteten Menschen einsetzt. Zu dem neu gegründeten Bündnis gehören neben
       Berlin die Städte Detmold, Freiburg, Flensburg, Greifswald, Hildesheim,
       Kiel, Krefeld, Marburg, Potsdam, Rostock und Rottenburg am Neckar.
       Insgesamt unterstützen 60 Städte die Seebrücke-Initiative „Sichere Häfen“.
       
       [2][Zu Jahresbeginn ist Berlin bereits dem internationalen Städtenetzwerk
       „Solidarity City“ beigetreten], das sich ebenfalls für die zusätzliche
       Aufnahme von Flüchtlingen einsetzt. Bislang ist dies noch immer am Veto von
       Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gescheitert.
       
       ## Druck auf Seehofer erhöhen
       
       Das neue Bündnis will hier nun den Druck erhöhen. „Wir fordern von der
       Bundesregierung, zu einem anderen Verfahren zu kommen. Es kann nicht dabei
       bleiben, dass wir als Städte die zusätzliche Aufnahme von Menschen, die im
       Mittelmeer aus Seenot gerettet wurden, anbieten und das dann an der
       fehlenden Zustimmung des Bundesinnenministers scheitert“, so Müller in
       seinem Statement.
       
       Bei einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Kongresses forderte am
       Donnerstag auch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert vom Referenten des
       Bundesinnenministeriums (BMI), dass dieses gemeinsam mit den Kommunen an
       einer Lösung für die Aufnahme von Geflüchteten arbeitet. Die
       Bundesregierung solle sich dafür auch in Europa offensiv einsetzen.
       
       „Die Bundesregierung spitzt mit ihrer Migrationspolitik die humanitäre
       Krise auf dem Mittelmeer zu“, sagte Maura Magni, Sprecherin von Seebrücke.
       „Immer mehr Städte nehmen das nicht hin und suchen nach Wegen, um das
       Sterben an Europas Grenzen zu beenden. Jetzt darf sich auch das BMI nicht
       länger querstellen.“
       
       14 Jun 2019
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Memarnia
       
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