# taz.de -- Spannungen in Nahost: Angriff auf Tankschiffe im Iran
       
       > Zwei Tankschiffe wurden in der Straße von Hormus angegriffen – unklar
       > ist, von wem und warum. Die Situation bleibt angespannt.
       
 (IMG) Bild: Noch mal gut gegangen – der Angriff konnte den Rohöltanker nicht versenken
       
       Kairo taz | Die Umstände um die Explosionen auf zwei Öltankern in der Nähe
       der Meerenge von Hormus am Golf am Donnerstagmorgen sind ebenso verwirrend
       wie das Motiv des unbekannten Angreifers. Sicher ist: Der Vorfall an einem
       für den Ölhandel strategisch wichtigsten Orte der Welt erhöht die
       Spannungen in der Region und schreckt die Ölmärkte auf.
       
       Zwischen sechs und sieben Uhr morgens erhielt die in der Region
       stationierte 5. US-Flotte Notfunksignale von zwei Tankern, der „Front
       Altair“, beladen in Ruwais in den Arabischen Emiraten, der nach Taiwan
       unterwegs war. Der zweite, die „Kokuka Courageous“, fährt unter
       panamaischer Flagge und war, beladen mit Methanol, von einem saudischen
       Hafen auf dem Weg nach Singapur.
       
       Die „Front Altair“ hat 75.000 Tonnen Rohbenzin geladen. Ein Sprecher der
       taiwanischen Raffinerie, zu der die Ladung geliefert werden sollte,
       erklärte, es gäbe den Verdacht, dass das Schiff von einem Torpedo getroffen
       worden sei. Das ist aber nicht bestätigt. An Bord war ein Feuer
       ausgebrochen. Es gibt widersprüchliche Meldungen, ob das Schiff inzwischen
       gesunken ist. Laut iranischer Nachrichtenagentur war das am
       Donnerstagmittag der Fall. Der Besitzer des Tankers, die norwegische
       Reederei Frontline, stritt diese Meldung aber ab.
       
       Die „Kokuka Courageous“ befand sich 80 Meilen von der Küste der Emirate und
       16 Meilen von der iranischen Küste entfernt, als bei einem „mutmaßlichen
       Angriff“ ein Teil des Schiffsrumpfs über der Wasserlinie aufgerissen wurde.
       So beschreibt es die japanische Reederei. Der Tanker sei zweimal
       angegriffen worden. Es bestehe keine Gefahr, dass das Boot sinkt, hieß es.
       Insgesamt wurde von beiden Tankern 44 Besatzungsmitglieder von iranischen
       Rettungsmannschaften evakuiert und in den nahegelegenen iranischen Hafen
       Dschask gebracht.
       
       ## Kryptische Informationen über die Vorfälle
       
       Diese Angriffe werden im Zusammenhang mit einem Vorfall vor vier Wochen
       diskutiert, als vier Öltanker in einem Hafen in den Vereinten Arabischen
       Emiraten angegriffen worden waren. Damals gab es nur sehr kryptische
       Informationen über die Vorfälle, und die Schäden waren relativ gering.
       
       In einem Bericht, der dazu von den Emiraten, Saudi-Arabien und Norwegen vor
       einer Woche an den UN-Sicherheitsrat ging, hieß es, Froschmänner hätten
       Minen angebracht. Dafür sei wahrscheinlich ein staatlicher Akteur
       verantwortlich, lautete die Schlussfolgerung des Berichtes, aufgrund der
       ausgeklügelten Minen, die damals zum Einsatz kamen. Es wurde aber kein Name
       genannt.
       
       Doch in den Medien, vor allem am Golf wurde darüber spekuliert, dass der
       Iran dahinterstecken könnte, ohne, dass dafür allerdings Beweise geliefert
       wurden. Aber die Vorfälle haben die ohnehin schon vorhandenen Spannungen
       zwischen den arabischen Golfstaaten und den USA auf der einen und dem Iran
       auf der anderen Seite erhöht. Der Iran weist jegliche Verantwortung von
       sich.
       
       13 Jun 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Karim El-Gawhary
       
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