# taz.de -- Bewaffneter Konflikt in Libyen: Der Sicherheitsrat ist zerstritten
       
       > Der UN-Sicherheitsrat will sich auf einen Umgang mit dem Libyenkonflikt
       > einigen. Dort spitzt die Lage sich zu. Zehntausende sind auf der Flucht.
       
 (IMG) Bild: In Libyen konkurrieren zwei Regierungen und zahlreiche Milizen um die Macht
       
       New York afp, dpa | Im Ringen um eine Aufforderung zu einer Waffenruhe in
       Libyen hat Deutschland eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates
       einberufen. Der Sicherheitsrat wird am Donnerstagabend in New York hinter
       verschlossenen Türen zusammenkommen, wie es in einem Schreiben der
       deutschen Vertretung an die anderen 14 Mitgliedstaaten heißt. Deutschland
       hat derzeit den Vorsitz im wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen inne.
       
       [1][Der Sicherheitsrat ist zerstritten] über den Umgang mit der
       eskalierenden Gewalt in Libyen. Der einflussreiche General Chalifa
       [2][Haftar führt eine Offensive] auf die Hauptstadt Tripolis, wo die
       international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch sitzt.
       
       Großbritannien hat einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem eine
       sofortige Waffenruhe in dem nordafrikanischen Krisenstaat gefordert wird.
       Der Entwurf stieß aber bei Russland wegen kritischer Formulierungen zu
       Haftar auf Ablehnung.
       
       Großbritannien legte am Mittwoch eine entschärfte Version des Entwurfs vor.
       Dieser wurde aber von den drei afrikanischen Staaten im Sicherheitsrat –
       Äquatorialguinea, Elfenbeinküste und Südafrika – abgelehnt.
       
       General Haftar hatte [3][Anfang April] eine Offensive auf Tripolis
       gestartet. Bei den heftigen Gefechten wurden nach UN-Angaben bereits
       mindestens 189 Menschen getötet und mehr als 816 weitere verletzt. 25.000
       Menschen befinden sich auf der Flucht. Der UN-Sondervermittler Ghassan
       Salame rief die Konfliktparteien auf, die Gewalt unverzüglich zu stoppen.
       
       In Libyen herrscht seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im
       Jahr 2011 Chaos. Zwei Regierungen und zahlreiche Milizen konkurrieren um
       die Macht. Die Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des
       Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im
       Osten Libyens.
       
       18 Apr 2019
       
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