# taz.de -- Rechtsextreme in der Bundeswehr: Reichsbürgerverdacht beim KSK
       
       > Die Bundeswehr hat einen Elitesoldaten aus der Spezialeinheit
       > suspendiert. Sein rechtes Gedankengut war seit Jahren öffentlich bekannt.
       
 (IMG) Bild: Daniel K. erhielt schon mal eine Disziplinarstrafe, durfte aber in der Bundeswehr bleiben
       
       Berlin afp/taz | Die Bundeswehr hat Medienberichten zufolge einen Soldaten
       der Elitetruppe KSK unter Rechtsextremismusverdacht suspendiert. Wie die
       Bild-Zeitung und [1][der Spiegel am Freitag berichteten], wurde gegen
       Oberstleutnant Daniel K. ein Dienst- und Uniformverbot ausgesprochen. Der
       Bild-Zeitung zufolge fiel das KSK-Gründungsmitglied im Zuge der
       Ermittlungen gegen den rechtsextremen Bundeswehrsoldaten Franco A. auf, der
       einen Anschlag geplant haben soll.
       
       In überwachten Telefonaten soll der KSK-Soldat sinngemäß gesagt haben, der
       Staat habe die Lage aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen nicht mehr im
       Griff. Deshalb müssten die Dinge nun selbst in die Hand genommen werden.
       
       Dem Spiegel zufolge wird gegen den Oberstleutnant wegen der Verbreitung von
       „Rechtsextremismus in den sozialen Medien“ ermittelt. Er habe in einer
       geschlossenen Facebook-Gruppe Meinungsbeiträge gepostet, die das
       Gedankengut der sogenannten Reichsbürger wiedergaben.
       
       Der Oberstleutnant habe in den Einträgen zum Beispiel die Abschaffung des
       Bundespräsidentenamts gefordert. „Reichsbürger“ lehnen die Bundesrepublik
       als Staat ab und erkennen die Regierung nicht an.
       
       ## Ein alter Bekannter
       
       Mit rechtem Gedankengut ist Daniel K. schon früher aufgefallen. Im Jahr
       2007 [2][schrieb er einen Drohbrief an einen Kameraden], der sich beim
       Darmstädter Signal engagierte – eine Vereinigung eher linker SoldatInnen,
       die sich für den Vorrang ziviler Konfliktlösungsmittel in der Außenpolitik
       einsetzen.
       
       „Ich beurteile Sie als Feind im Inneren und werde mein Handeln danach
       ausrichten, diesen Feind im Schwerpunkt zu zerschlagen“, schrieb K. damals
       an den Oberstleutnant Jürgen Rose. Dieser werde beobachtet „von Offizieren
       einer neuen Generation, die handeln werden, wenn es die Zeit erforderlich
       macht“. Daniel K. erhielt damals eine Disziplinarstrafe, durfte aber in der
       Bundeswehr bleiben.
       
       Noch in der vergangenen Woche hatte die Bundesregierung in der Antwort
       [3][auf eine Anfrage der Linksfraktion behauptet], der Militärische
       Abschirmdienst habe seit 2012 „keinen erkannten Extremisten im KSK
       festgestellt“. Es gebe jedoch „fünf Verdachtspersonen (…) mit
       extremistischen Einstellungen, ohne dass dies für die Einstufung als
       Extremist ausreicht“.
       
       8 Feb 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-elite-soldat-daniel-k-wegen-reichsbuerger-verdacht-suspendiert-a-1252217.html
 (DIR) [2] http://www.spiegel.de/spiegel/a-543364.html
 (DIR) [3] /Rechtsextremismus-in-der-Bundeswehr/!5571253
       
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