# taz.de -- Schüler*innen blockieren Elterntaxis: Achtung, hier kommt mein Kind!
       
       > Für den Klimaschutz: In München protestieren junge Menschen gegen Eltern,
       > die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren.
       
 (IMG) Bild: Bei den Freitagsstreiks richtet sich der Ärger gegen Politiker – vor der Münchener Schule gegen Eltern
       
       Jetzt sind die ignoranten Erwachsenen dran. Bislang protestierten
       Jugendliche bei „Fridays for Future“ jeden Freitag gegen Politiker*innen,
       die nichts gegen die Klimakrise unternehmen wollen. Nun richtet sich Wut
       gegen überfürsorgliche Eltern. Diese halten es für selbstverständlich, dass
       sie ihre Kinder nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule
       fahren lassen. Natürlich haben es Kinder wohlhabender Papas und Mamas
       verdient, mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht zu werden, so ihre
       aufopfernde Hilfsbereitschaft. Das führt an vielen Schuleingängen morgens
       zu Verkehrschaos.
       
       Und weil das Elterntaxi meist unnötig ist, protestieren laut eines
       [1][Berichts der Süddeutschen Zeitung] nun täglich bis zu 15 Schüler*innen
       in München vor der Rudolf-Steiner-Schule. „Ihre Kinder sind groß genug, um
       S-Bahn zu fahren“, steht auf einem Transparent.
       
       Sie stünden früher auf, so der Bericht, um auf dem Schulgelände zu sein,
       wenn die Elterntaxis ankommen. Dann blockierten sie die Einfahrt zum
       Parkplatz der Schule. Das zeigt Wirkung. „Lasst mich durch, ich muss meine
       Tochter zum Kindergarten bringen“, sagt ein wütender Vater zu den
       streikenden Schüler*innen in einem [2][Video des Bayerischen Rundfunks].
       Als ein Schüler ihm einen Handzettel reichen will, knallt er die Autotür
       zu.
       
       ## Schulbussen den Platz wegnehmen
       
       Weil die Schüler*innen seine Tochter nicht durchlassen wollen, gibt er
       langsam Gas und fährt die Protestierenden fast um. Sollen die anderen
       Jugendlichen doch Plattfüße bekommen, Hauptsache, mein Kind muss sich
       keinen Meter bewegen. Dieser elterliche Egoismus geht so weit, dass all die
       SUVs, die vor der Schule parken, um die Kinder königlich zu chauffieren,
       den Schulbussen den Platz zum Parken wegnehmen.
       
       Ein Lehrer hat laut Süddeutscher Zeitung gar mit einer Anzeige gedroht,
       weil die Proteste nicht angemeldet seien. Spontane Demos sind offenbar
       unerwünscht.
       
       Dabei müssten umgekehrt die Heranwachsenden den Eltern mit Anzeige drohen.
       Denn wer seine Kinder unnötigerweise zur Schule kutschiert, tut ihnen nicht
       Gutes. Diese Eltern gefährden die Zukunft ihre Kinder. Denn die Jüngsten
       werden, wenn sie selbst erwachsen sind, die Folgen des Klimawandels
       ertragen müssen. Wer sein Kind schützen will, lässt es S-Bahn fahren.
       
       13 Feb 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/schueler-klimaschutz-fridays-for-future-1.4325487?fbclid=IwAR18yOCEK86oVhuX0D9tUvz7fSa2xIaTXjuCsWpM_e91Klm4QeaXkmZ8UvM
 (DIR) [2] https://www.br.de/mediathek/video/aktion-fuer-klimaschutz-schueler-sperren-parkplatz-fuer-elterntaxis-av:5c596c57ef37dc0018b1e3d2
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Markus Kowalski
       
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