# taz.de -- Klimaaktivistin bei Weltwirtschaftsforum: „Ich will, dass ihr in Panik geratet“
       
       > Die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg ist mit dem Zug nach Davos
       > gereist, um vor den Wirtschaftseliten zu sprechen. Die Zeit für
       > Höflichkeiten sei vorbei.
       
 (IMG) Bild: Schulstreik fürs Klima: Greta Thunberg hat ihr Protestschild auch mit in die Schweiz genommen
       
       Davos/Berlin dpa/taz | Mit einem emotionalen Appell hat die 16 Jahre alte
       Klimaaktivistin Greta Thunberg die Top-Manager und Spitzenpolitiker in
       Davos zu sofortigen Maßnahmen gegen den Klimawandel aufgerufen. „Ich will,
       dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt. Denn das tut es“, sagte die
       Schwedin am Freitag auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums.
       „Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig,
       ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht“, [1][so
       Thunberg]. „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt,
       die ich jeden Tag spüre.“
       
       Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei, sagte die 16-Jährige in einer
       Diskussionsrunde zum Klimawandel. „Jetzt ist es an der Zeit, deutlich zu
       sein. Die Klimakrise zu lösen ist die größte und komplexeste
       Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand“, sagte Thunberg. „An
       Orten wie Davos erzählen Menschen gerne Erfolgsgeschichten. Aber ihr
       finanzieller Erfolg hat ein unvorstellbares Preisschild. Und beim
       Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir versagt haben.“
       
       In Davos gehe es – wie überall – nur um Geld, sagte die Teenagerin. „Es hat
       den Anschein, dass Geld und Wachstum unsere einzige Sinnerfüllung sind.“
       Und weil die Klimakrise eine Krise sei, die noch nie als Krise erkannt
       worden sei, seien viele Menschen sich der Konsequenzen nicht bewusst.
       
       Noch aber gebe es eine Lösungsmöglichkeit, „so einfach, dass selbst ein
       kleines Kind sie versteht: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen
       stoppen“. Aber jeder müsse sich entscheiden. „Es gibt keine Grauzonen, wenn
       es ums Überleben geht“, betonte Thunberg.
       
       Die 16-Jährige war mit dem Zug aus Schweden in die Schweiz gereist – weil
       Flugreisen viel CO2 ausstoßen und damit klimaschädlich sind. [2][Dem
       Spiegel] sagte Thunberg, dass sie auch ihre Eltern überzeugen konnte, nicht
       mehr das Flugzeug zu nehmen. Für ihre Mutter, die Opernsängerin ist, habe
       das eine große Umstellung bedeutet.
       
       Die Schwedin setzt sich an vorderster Front [3][für ein stärkeres
       Klimabewusstsein ein]. Bei der Klimakonferenz im polnischen Kattwoitz nahm
       Thunberg [4][an mehreren Veranstaltungen teil] und traf den
       UN-Generalsekretär António Guterres. Im Rahmen ihrer Protestaktion
       „Schulstreik fürs Klima“ demonstriert sie jeden Freitag vor dem Reichstag
       in Stockholm. Die Aktion findet Nachahmer in aller Welt, [5][auch in
       Deutschland].
       
       Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde,
       sagte am Freitagmorgen, sie unterstütze Thunbergs Einsatz. „Ich weiß, du
       hast eine hohe Sichtbarkeit und das ist wahrscheinlich schwer für dich“, so
       Lagarde. „Aber es ist sehr wichtig. Wir versuchen, dich zu unterstützen, wo
       wir können.“ Sie blicke optimistisch in die Zukunft dank junger Menschen
       wie Greta Thunberg, [6][schreibt Lagarde auf Twitter].
       
       25 Jan 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/wef/status/1088783700874199040
 (DIR) [2] http://www.spiegel.de/wirtschaft/weltwirtschaftsforum-in-davos-alle-news-im-blog-a-1246812.html
 (DIR) [3] /15-jaehrige-Aktivistin-aus-Schweden/!5528023
 (DIR) [4] /UN-Klimakonferenz-in-Kattowitz/!5553074
 (DIR) [5] /Jugendliche-protestieren-fuer-Klimaschutz/!5565304
 (DIR) [6] https://twitter.com/Lagarde/status/1088726774027042816
       
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