# taz.de -- Exporte nach Türkei und Saudi-Arabien: Deutsche Waffen, deutsches Geld …
       
       > Die Rüstungslieferungen an die Türkei und Saudi-Arabien sind 2018
       > deutlich gestiegen. Die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen kritisiert die
       > Entwicklung als „schäbig“.
       
 (IMG) Bild: Ein Küstenschutzboot für Saudi-Arabien wird im Hafen Mukran auf ein Transportschiff verladen
       
       Berlin afp | Die deutschen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und die
       Türkei sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das geht aus Angaben
       des Bundeswirtschaftsministeriums vor, die dem ZDF am Donnerstag vorlagen.
       Demnach exportierten deutsche Konzerne allein von Januar bis Oktober 2018
       Kriegswaffen im Wert von 160 Millionen Euro nach Saudi-Arabien. Damit lag
       der Wert der Ausfuhren bereits in den ersten zehn Monaten um 50 Millionen
       Euro höher als im Gesamtjahr 2017.
       
       Die Exporte in die Türkei legten in dem Zeitraum sogar um mehr als das
       Dreifache zu, wie aus den von der Linken angeforderten Angaben hervorgeht.
       Der Türkei lieferten deutsche Firmen demnach bis Oktober vergangenen Jahres
       Kriegswaffen im Wert von 200 Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2017 betrug der
       Wert 60 Millionen Euro. Dem Wirtschaftsministerium zufolge handelte es sich
       dabei „fast ausschließlich um Ware für den Bereich Marine“.
       
       Die Lieferung deutscher Rüstungsgüter an Saudi-Arabien und die Türkei ist
       höchst umstritten. Die Führung der Golfmonarchie in Riad steht in der
       Kritik, weil Saudi-Arabien Konfliktpartei im Jemen-Krieg ist. Als Reaktion
       auf den Mord an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi stoppte
       die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres [1][alle Rüstungslieferungen
       nach Saudi-Arabien].
       
       Waffenexporte an die Türkei sind unter anderem umstritten, weil die
       Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan auch militärisch gegen Kurden
       in Syrien vorgeht. Die Türkei betrachtet die syrische Kurdenmiliz YPG wegen
       ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als
       Terrororganisation und ist in den vergangenen Jahren wiederholt
       [2][militärisch gegen sie vorgegangen].
       
       „Es ist schäbig, dass die Bundesregierung dramatische Steigerungen bei der
       Ausfuhr von Kriegswaffen ausgerechnet an Saudi-Arabien und die Türkei
       zulässt“, sagte die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen dem ZDF: „Weil die
       Bundesregierung nicht handelt, kann die deutsche Rüstungsindustrie weiter
       kräftig Profit machen mit dem verbrecherischen Krieg im Jemen sowie der
       aggressiven Außenpolitik Erdogans.“
       
       10 Jan 2019
       
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